© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 02/19 / 04. Januar 2019

Meldungen

Frühe Besiedelung auf dem „Dach der Welt“

WASHINGTON. Das tibetische Hochland, welches sich in 4.000 bis 5.500 Metern Höhe über Normalnull zwischen dem Himalaya, Karakorum und Pamir sowie den Wüsten des Tarim- und Qaidam-Beckens erstreckt, gehört zu den lebensfeindlichsten Regionen unseres Planeten: die Jahresdurchschnitts-temperatur liegt nur knapp über null Grad und der Sauerstoffgehalt der Luft bei lediglich 50 Prozent des Wertes in Meeresspiegelhöhe. Deshalb ging man bisher davon aus, daß der Mensch hier erst vor 10.000 Jahren einwanderte. Bei Ausgrabungen chinesischer Forscher unter der Leitung von X. L. Zhang im 4.600 Meter hoch gelegenen Nwya Devu kamen jedoch nun 30.000 bis 40.000 Jahre alte Steinwerkzeuge zum Vorschein (Science 51/18). Diese Entdeckung paßt zu Ergebnissen von Genanalysen an modernen Tibetern, die ebenfalls auf eine Besiedlung vor 30.000 Jahren hindeuten. Damit wäre das „Dach der Welt“ die erste Hochregion der Erde überhaupt, in der dauerhaft Menschen lebten. (ts)

 www.sciencemag.org





Frühsteinzeitliche Kultur: Vor der Pest dezimiert 

AMSTERDAM. Die Cucuteni-Tripolje-Kultur entstand um 4800 v. Chr. auf dem Balkan und in der Ukraine. Sie brachte Siedlungen hervor, in denen bis zu 20.000 Menschen auf engstem Raum lebten und kollabierte dann vor etwa 5.400 Jahren aus bisher unbekannter Ursache. Womöglich war auch dafür die Pest verantwortlich, wie jetzt Funde einer Forschergruppe um Simon Rasmussen von der Universität Kopenhagen nahelegen. Das Team entdeckte das Bakterium Yersinia pestis unter anderem im 4.900 Jahre alten Skelett einer Frau aus Schweden (Online-Ausgabe von Cell vom 6. Dezember 2018). Dabei ergaben DNA-Tests, daß es sich hier um den ältesten bisher bekannten Erregerstamm der Lungenpest handelt, welcher vor etwa 5.700 Jahren entstanden sein muß. Somit könnte er unter anderem für die plötzliche Entvölkerung der Niederlassungen der Cucuteni-Tripolje-Kultur verantwortlich gewesen sein und auch sonst für den Zerfall vieler steinzeitlicher Gemeinschaften in weiten Teilen Eurasiens gesorgt haben. (ts)

 www.sciencedirect.com/journal/cell





Erste Sätze

Im Jahre 1585 wurde im Schlosse zu Düsseldorf die Hochzeit des jungen Herzogs Jan Wilhelm mit Jakobe von Baden so pomphaft und majestätisch gefeiert, wie es dem Ansehen des reichen Jülicher Fürstenhauses entsprach.

Ricarda Huch: Der dreißigjährige Krieg, Leipzig 1952





Historisches Kalenderblatt

7. Januar 1979: Nach dem gescheiterten Angriff der Roten Khmer auf Vietnam stürzen dessen Truppen nach einer Gegenoffensive Pol Pot in Kambodscha. Damit endet der vierjährige kommunistische Terror der Roten Khmer mit über 1,7 Millionen Ermordeten.