Der menschliche Körper ist eine anthropologische Konstante. Die Zeit-Redakteurin Elisabeth von Thadden betrachtet ihn im Kontext der heutigen Gesellschaft – der von ihr so genannten „berührungslosen Gesellschaft“. Kennzeichnend sei die Ambivalenz des „modernen Versprechens auf Unversehrtheit und spätkapitalistischen Strebens nach dem perfekten Körper“. Das klingt wie bei Neomarxisten, die das Ende des westlichen Kapitalismus ersehnten und sich als „die Zukunft“ betrachteten. Für von Thadden ist sich schön zu machen demnach kapitalistisch. Vernachlässigen daher Antikapitalisten oft ihr Äußeres? Und endlich werde gegen ungewollte Berührungen vorgegangen, behauptet die 57jährige in ihrem Buch „Die berührungslose Gesellschaft“ (Verlag C. H. Beck 2018) und denkt dabei wohl eher an den MeToo-Aufschrei belästigter Frauen als an die Kölner Silvesternacht 2015, an Gruppenvergewaltigungen und an die steigende Zahl von Messer-Opfern. Die Redakteurin lebt offenbar in einer anderen Welt.

Wo bleibt der Aufschrei angesichts Merkels Gewalt tolerierender Zuwanderungspolitik?

Selbstbestimmte Einsamkeit findet sie im digitalen Zeitalter. Nur – ganz ohne Primärkontakte geht es eben nicht, sonst gäbe es all die Gewalt auf den Straßen nicht, die Bundeskanzlerin Angela Merkel mit ihrer Zuwanderungspolitik schulterzuckend in Kauf nimmt und noch einen migrationsbejahenden Pakt draufsetzt. Wo bleibt hier der Aufschrei? Immerhin hat von Thadden den Philosophen Georg Simmel gründlich gelesen, nach dem der Abstand zwischen Menschen ein soziales Privileg sei. Die körperliche Unversehrtheit, sie ist das Wichtigste. Das ist eine wahre anthropologische Konstante. Hinter dem PC zu sitzen nützt nichts. Die Weltfremdheit ist noch immer durch die Realität bestraft worden. Auch das ist eine Gewißheit der Menschheit. Weltfremdheit kommt auch durch Berührungslosigkeit mit realen Problemen zustande. So gesehen haben wir tatsächlich eine berührungslose Gesellschaft.