© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 02/19 / 04. Januar 2019

Meldungen

Turmschädelfrauen kamen aus Südosteuropa

Mainz. Die wahrscheinlichste Herkunftsregion für Funde frühmittelalterlicher Frauen mit künstlichem Turmschädel in Bayern ist Südosteuropa. Eine Forschergruppe um Joachim Burger von der Universität Mainz hat dazu 36 Funde von Männern und Frauen etwa aus dem Jahr 500 nach Christus aus Bayern untersucht. Darunter waren 14 weibliche Funde mit entsprechend veränderten Schädeln. Die bayerischen Funde wurden mit ebenfalls frühmittelalterlichen Individuen aus Südosteuropa und von der Krimhalbinsel sowie zwei vorchristlichen Sarmaten aus Pokrovka in Rußland verglichen. Die genetische Struktur der 14 Turmschädelfrauen unterschied sich dabei wesentlich von der der restlichen damaligen Bewohner Bayerns. Sie wiesen die größte Ähnlichkeit mit dem Fund aus Viminacium im heutigen Serbien auf. Alle anderen untersuchten Männer und Frauen waren nord- und mitteleuropäischen Zeitgenossen weitaus ähnlicher. (mp)

 www.pnas.org





Naturschutzgesetz senkt Wildtier-Tötungsrisiko

STUTTGART. Nach zehn Jahren habe sich das Artenschutzrecht bei Planungen von Straßen und Windkraftanlagen bewährt, findet der Landschaftsplaner Thomas Kaiser vom Institut für Ökologie der Universität Lüneburg. Die Auswertung der Rechtsprechung zeige, daß den Vorgaben des Bundesnaturschutzgesetzes entsprochen worden sei. So käme es etwa unter Einhaltung der Abstandsempfehlungen für Windenergieanlagen zu weniger Wildtieropfern. Derzeit würden in der Planung große Anstrengungen unternommen, um bei Windrädern durch Vergrämen oder Abschaltzeiten und beim Straßenbau durch Grünbrücken und Sperrzäune Tierverluste zu minimieren (Natur und Landschaft, 8/2018). (rs)

 trid.trb.org/view/1567110





Bayern wollen mehr Natur- und Umweltschutz

HILPOLTSTEIN. Unabhängig von politischen Präferenzen „wollen Bayern mehr Natur- und Umweltschutz“. Mehr als zwei Drittel wünschen dies, wie der bayerische Landesbund für Vogelschutz (LBV) zur jüngsten Wahl im Freistaat ermittelte. Leider fehle Politikern bislang der Mut, diesen Wählerwillen zu realisieren. Anders sei nicht zu erklären, sagte der LBV-Vorsitzende Norbert Schäffer, warum der industriellen Landwirtschaft nicht engere ökologische Grenzen gezogen würden. Unerträgliche Folge der von München vollstreckten „verfehlten EU-Agrarpolitik“ sei die „bittere Realität eines stummen Frühlings“, weil Düngemittel und Pestizide die Lebensräume vieler Vogelarten vernichteten (Vogelschutz, 4/2018). (dm)

 www.lbv.de





Erkenntnis

„Akkus werden irgendwann leer, aber ein elektrochemisch aufladbares, mit Gas betriebenes Brennstoffzellengerät wird nicht so schnell leer, weil Sie sehr viel Gas dabeihaben können.“

Sascha Kühn, Entwickler von Fest­oxidbrennstoffzellen (SOFC)