© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 03/19 / 11. Januar 2019

Meldungen

Kieler Technik bei Chinas Mondmission „Chang’e4“

KIEL. Bei der am 3. Januar im Aitken-Krater nahe dem Südpol des Mondes gelandeten chinesischen Raumsonde „Chang’e 4“ ist deutsche Technik mit an Bord. Der vom Institut für Experimentelle und Angewandte Physik der Uni Kiel (IEAP) entwickelte und gebaute Strahlungsmonitor (LND) soll mindestens ein Jahr lang die Weltraumstrahlung und den Wassergehalt des Mondbodens messen und die Daten zur Erde schicken. „Neben dem Start und der Landung bergen die Strahlungen das größte Risiko für Astronauten“, erklärte Robert Wimmer-Schweingruber, Professsor für Extraterrestrische Physik am IEAP, dem Spiegel. „Die Strahlendosis auf der Mondoberfläche wurde bisher noch nie gemessen, sondern nur die Gesamtstrahlung während einzelner Mondmissionen.“ „Chang’e 4“ ist die erste Sonde, die auf der erdabgewandten Rückseite des Mondes gelandet ist. Die ersten Bilder von dort lieferte 1959 der sowjetische Fotosatellit „Lunik 3“. (fis)

 www.physik.uni-kiel.de





New-Horizons-Sonde erreicht Ultima Thule

San Antonio. Am Neujahrstag näherte sich die 2006 gestartete Nasa-Raumsonde New Horizons ihrem Ziel, dem 1,5 Milliarden Kilometer vom Pluto, ihrem Beobachtungsobjekt von 2015, entfernten Himmelskörper Ultima Thule, bis auf 3.500 Kilometer. Dieser nach dem „Ende der Welt“ in der antiken Geographie benannte, kaum 35 Kilometer dicke kartoffelartige Winzling benötigt für eine Umrundung der Sonne 293 Jahre. Anhand der New-Horizons-Bilder erhoffen sich die Missionsleiter vom Southwest Research Institute im texanischen San Antonio Aufschluß über Oberflächenstrukturen wie Krater und Rillen sowie über das Vorhandensein von gefrorenen Gasen auf dem vor 4,6 Milliarden Jahren entstandenen und seitdem unverändert gebliebenen Zeugen der Geschichte des Universums (Sterne und Weltraum, 1/19). (ft)

 www.nasa.gov





Mikroplastik: Hohe Belastung von Abwässern

BERLIN. Allen staatlichen und NGO-Kampagnen gegen die „Vermüllung der Meere“ zum Trotz nimmt die Belastung der Ozeane vor allem mit Mikroplastik weiterhin stark zu. Nach einer aktuellen BUND-Studie gelangen in Deutschland jährlich knapp 1.000 Tonnen Mikroplastik allein aus Kosmetikprodukten sowie Wasch-, Putz- und Reinigungsmitteln ins Abwasser. Kläranlagen können die Abfallstoffe nicht vollständig auffangen, daher gelangt Mikroplastik trotz Abwasserreinigung in die Gewässer und schließlich ins Meer. Über den Klärschlamm landen aufgefangene synthetische Polymere zudem auf landwirtschaftlichen Flächen und von dort sogar ins Grundwasser (Natur, 12/18). (dm)

 www.nabu.de/





Erkenntnis

„In Japan ist Walfleisch nicht sonderlich beliebt. Derzeit werden nur etwa 3.000 Tonnen pro Jahr verzehrt. Die Gründe für den Austritt aus der Walfangkommission IWC sind geopolitische – und keine marktwirtschaftlichen.“

Astrid Fuchs, Programmleiterin bei der Walschutzorganisation WDC