© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 03/19 / 11. Januar 2019

Leserbriefe

Zu: „Bis der Geduldsfaden reißt“ von Kurt Zach, JF 2/19

Bemühen, oder besser: Versagen

Aus einem anderen Zusammenhang fällt mir hier ein Ausspruch des früheren SPD-Politikers Wolfgang Clement ein: „Lieber Gott, gib mir Geduld – aber sofort.“ Dieses Ansinnen an den Schöpfer ist hier allerdings nicht angebracht.

In so vielen Bereichen des politischen Bemühens – besser: Versagens – müßte der Geduldsfaden des Volkes längst gerissen sein. Das gilt angesichts verdummender „Märchenstunden“ deutscher und europäischer Absprachen, die dem Volk als Politik verkauft werden. Deutlich ist dagegen der kollektive und als „demokratisch“ gehandelte Umgang mit der AfD, die von den „echten und toleranten Demokraten“ denunziert wird, weil sie sich erdreistet, tabuisierte Themen und Wahrheiten an- und auszusprechen. Auf den Geduldsfaden unserer Brüder und Schwestern in Mitteldeutschland ist im Sinne Deutschlands sicher mehr Verlaß.

Wolfgang Kahl, Augsburg






Zu: „‘Ohne Kinder keine Zukunft!’“, im Gespräch mit Henning Zoz, JF 2/19

Ausgezeichnete Reflexion

Einfach ausgezeichnet! Aufgabe der Regierung ist es nicht nur, die Grenzen des Landes zu sichern, die Ethnie des Volkes zu bewahren, sondern auch die Zahl der Bürger des deutschen Volkes durch eine wirksame Bevölkerungspolitik zu erhalten. Denn ohne Kinder keine Zukunft! Set Jahren hat unsere Regierung hier jämmerlich versagt, steuert sie – auch durch das Versagen Merkelscher Regierung in den letzten Jahren – dem Untergang Deutschlands zu. Muß die AfD dafür gescholten werden, daß sie dies verhindern will?

Dr. jur. Georg Meinecke, Kiel






Zu: „Molkerei für Steuerzahler“ von Fabian Schmidt-Ahmad, JF 2/19

Nicht mal eine Schnapsidee

Die dritte Säule des Islam ist die (Armen-)Steuer „Zakat“, ausführlich geregelt in der Scharia. Auf den ersten Blick wäre eine „Moschee-Steuer“ also durchaus islamkonform. Wer bei uns aus der Kirche austritt, spart allenfalls die Kirchensteuer, beim Gehaltszettel kriegt er die Marke „konfessionslos“, sonst geschieht ihm nichts. Wer aber vom islamischen Glauben abfällt, also Apostasie („ar-ridda“) begeht, und „volljährig dies freiwillig und bei gesundem Verstand tut, verdient getötet zu werden“. So steht es in der Scharia, abgeleitet zum Beispiel aus Sure 2, Vers 217 des Korans. Würde also die „Moschee-Steuer“ analog zur Kirchensteuer bei uns eingeführt werden, wären alle die stillschweigend integrierten steuerzahlenden „liberalen“ Muslime gezwungen, einen Austritt offiziell zu beurkunden und damit ihr Leben verwirken. 

Man könnte den in völliger Unkenntnis der Natur des Islam aufgestellten Vorschlag als Schnapsidee bezeichnen, aber der Alkoholgenuß ist im Islam ja auch „haram“ – verboten.

Dr. phil. Friedrich Lederer, Bad Reichenhall






Zu: „‘Gottes Liebe weitergeben’“, im Gespräch mit Hatune Dogan, JF 52/18–1/19

Zu Herzen gehend

Das Interview von Moritz Schwarz mit der mutigen und vorbildhaft handelnden Schwester Hatune Dogan sollte der gesamten bundesrepublikanischen Öffentlichkeit bekanntgemacht werden. Drucken Sie bitte auch ein Faltblatt mit diesem Bericht zur Verteilung an sämtliche Haushalte in Deutschland. Diese real dokumentierte und gut hinterfragte Situationsanalyse hat mich sehr erschüttert und wird auch vielen anderen Menschen zu Herzen gehen.

F. Peter Wilhelm, St. Ingbert




Schonungslose Darstellung

Das Interview mit Schwester Hatune deckt schonungslos und klar auf, mit welcher Ignoranz, Naivität und teilweise auch Angst unsere linksgrünen Gutmenschen in Politik, Justiz und Medien dem militanten Islam gegenübertreten. Sie wollen den wahren Charakter dieser Religion und eines großen Teils ihrer Angehörigen nicht wahrhaben. Stattdessen reden sie sich die hauptsächlich muslimische Masseneinwanderung mit ihrer Multikulti-Buntheit-Vielfalt-Toleranz-Ideologie schön. Und sie geben aus Angst den ständig zunehmenden Forderungen und der Aggressivität der islamischen Religionsfunktionäre und Ultras immer weiter nach, um gleichzeitig zu behaupten, Islamisierung in Europa gebe es nicht. Toleranz ja, aber nicht gegenüber Intoleranten! Betrachtet man die von Schwester Hatune geschilderte zahlenmäßige Entwicklung im Verhältnis zwischen Christen und Muslimen im Orient, kann man sich an fünf Fingern abzählen, wie es bei uns weitergehen wird, zumal es gerade auf christlicher Seite keinerlei Gegenwehr, sondern vor allem von den Amtskirchen nur devote Unterwürfigkeit und Anbiederung zu beobachten gibt.

Roland Lissowski, Gelnhausen






Zu: „Ratlos in den Rahen“ von Peter Möller, JF 52/18–1/19

Ein schwimmendes Museum

Das Segelschulschiff der deutschen Bundesmarine Gorch Fock soll nun zum wiederholten Male mit einem enormen Aufwand an Zeit und Kapital überholt werden. Dieses Schiff ist wie alle seine Vorgänger in die Jahre gekommen und taugt allenfalls als schwimmendes Museum. Der gleiche Effekt einer noch besseren Offiziersausbildung könnte auf kleineren Segelyachten (30 Meter lang) mit viel weniger Kapital erfolgen. Zehn Exemplare dieser seetüchtigen Segelyachten mit bester Ausstattung könnten noch 2019 in Dienst gestellt werden.

Hans Peter Wienand, Rödinghausen






Zu: „Die Bahn steht“ von Paul Leonhard, JF 52/18–1/19

Auch die Bahnhöfe verfallen

Seit Jahrzehnten vernimmt die Öffentlichkeit die gebetsmühlenartig wiederholte Losung, „mehr Last auf die Schiene“ bringen zu wollen. Doch es funktioniert nicht. Daß es anders geht, beweist der 57 Kilometer lange Gotthardt-Tunnel in der Schweiz. In Deutschland dagegen wurde nicht einmal die Erweiterung oder Anbindung dieser Strecke in diesem Zeitraum erreicht, im Anspruch der Ausführung vergleichsweise ein „Kinderspiel“. Tatsächlich ist es ein Trauerspiel! Lange her ist die Zeit zwischen 1871 und 1914, als sage und schreibe pro Jahr rund 1.000 Kilometer Eisenbahninfrastruktur fertiggestellt wurde – Wohl gemerkt mit Hacke und Schaufel, anfangs ohne elektrischen Strom, im Handbetrieb. Und wir reden hier nicht nur über den Gleiskörper. 

Dies betrifft auch Bahnhöfe mit teils riesigen Gebäuden und Hallen oder Brücken (teils riesig, wie im Vogtland die Göltzsch- und Elstertalquerungen) und nicht zu vergessen eine komplette parallele Struktur der Wasserversorgung mit Tiefbrunnen, Pumpwerken, Speichern usw. Alles mit Knochenarbeit, Fleiß und „Gehirnschmalz“! Die meisten dieser Bauwerke trotzen noch heute Wind und Wetter. Manche dieser Bauwerke wären heute in dieser Größe, Massivität, Qualität und Zeitkürze der Erbauung nicht reproduzierbar! Und „Die Bahn“ ist nicht mal in der Lage, dieses Ererbte zu erhalten! Wo ist denn da bitte der Fortschritt?! 

Und Nachhaltigkeit? Neu errichtete Bauwerke (das betrifft nicht nur die Bahn) müssen nach vergleichsweise wenigen Jahren bereits wieder saniert werden oder werden gar nicht erst richtig fertiggestellt. Und von wegen Ressourcen schonen – was für eine heuchlerische Worthülse! Fortschritt bedeutet, Altbewährtes beizubehalten und der nächsten Generation zu vermitteln sowie durch sinnvolle Ergänzungen zu verbessern. Hier aber wird Altbewährtes, eine bereits bis in die Fläche vorhandene Infrastruktur, geplant zerstört, um anderen Interessen zu entsprechen. 

Entsprechend fragwürdig erscheint die vermeintlich erfolgreiche Lobbyarbeit. Die Bahn muß wieder von Fachleuten geleitet werden, die wissen, was zu tun ist. Das muß aber politisch gewollt sein – scheint es aber nicht.

Sven Langheinrich, Mohlsdorf






Zu: „Jäder nor einen wenzigen Schlock“ von Matthias Matussek, JF 52/18–1/19

Jugendliche Unreife

„Schnell fertig ist die Jugend mit dem Wort“, und auch wenn Matthias Matussek in einem Alter steht, in dem für viele das Rentnerdasein beginnt – in seinem Essay über die „Feuerzangenbowle“ zeigt er jugendliche Unreife! Gewiß war ich von solcher längst selbst noch nicht frei, als ich, elf Jahre alt, diesen Film 1946 in einer Schülervorstellung zum ersten Mal sah. Damals hieß es übrigens, der Film sei zwar noch im Kriege gedreht, aber erst nach dem Krieg uraufgeführt worden; Außenansichten seien, teilweise jedenfalls, in der unzerstörten Tschechei gedreht worden. Aber was stört Matussek daran, daß der Film die wilhelminische Vergangenheit verherrliche. Vor allem: Woher will er wissen, daß die anders, mieser war, als im Film dargestellt? Und selbst wenn, was wäre schlimm daran, sie etwas aufzuhübschen? Alle Erwachsenen in meiner Kindheit und Jugend, alle meine Lehrer waren in der Kaiserzeit aufgewachsen, viele hatten am Ersten Weltkrieg teilgenommen. Von keinem habe ich gehört, daß er diese Epoche als negativ empfunden hätte; im Gegenteil, geradezu schwärmerisch hat unser zweiter Bundespräsident, Heinrich Lübke, die Erinnerung daran beschworen. Und ob der Film als kitschig empfunden wird, ist, wie stets, Geschmackssache. Daß er aber Jahr für Jahr gerade auch in akademischen Hörsälen sein begeistertes Publikum findet, zeigt doch, daß sich dieses von den Lesern von Groschenromanen abhebt.

Hans-Otto Schulze, Buchholz






Zu: „Aus dem Dornröschenschlaf erwacht“ von Martina Meckelein, JF 51/18

In Deutschland zahnloser Tiger

Das am Ende dieses Artikels zitierte Lob hinsichtlich der Guardia di Finanza kann ich aus eigener beruflicher Erfahrung nur unterstützen. Aber: In Deutschland ist eine ähnliche Truppe politisch unerwünscht, aus diversen Gründen: Unsere Zollverwaltung, das heißt der bewaffnete Vollzug des Zolls, ist nur ein Anhängsel des BMF. Alle in der Vergangenheit unternommenen Versuche, daraus eine schlagkräftige Bundesfinanzpolizei zu machen, sind aus den unterschiedlichsten Gründen (persönliche und politische Eifersüchteleien) gescheitert. 

Dazu kommt noch eine Besonderheit der Guardia die Finanza, die in unserer „zivilen“ Zollverwaltung undenkbar wäre, nämlich die paramilitärische Aufstellung und Ausstattung der Guardia, die da sind: Hubschrauber und bewaffnete Schnellbote für die Küstenüberwachung. Dagegen ist die bundesdeutsche Küstenwache ein zahnloser Tiger! 

Dann noch die Uniform der Guardia di Finanza: Teilweise Stiefelhose und Schaftstiefel in bestimmten Aufgabenbereichen. Unsere Gutmenschen und sonstigen Berufsempörten bekämen reihenweise die Fallsucht, wenn eine solche Truppe unter anderem Finanzkontrollen in Lokalen usw. durchführen würde.

Hans J. Hauprich, Kasel







Zu: „Ein treuer Freund Deutschlands“ von von Detlef Kühn, JF 50/18

Die DDR war schon 1983 pleite

Zu Recht wird hier die Politik für die deutsche Wiedervereinigung durch den 41. US-Präsident George Bush sen. gelobt. Erstaunt bin ich aber, daß Kühn die reale Möglichkeit der Wiedervereinigung „plötzlich“ nennt. Tatsächlich, so zitierte die FAZ vom 20. Januar 1990 die Bundesbank, hatten die Bundesregierungen von 1975 bis 1988 das SED-Regime mit 24,5 Mrd. D-Mark künstlich am Leben gehalten. SU-Botschafter Falin bestätigte später ein Angebot aus der Bundesrepublik Mitte der achtziger Jahre über 100 Mrd. D-Mark für die Entlassung der DDR aus dem Warschauer Pakt. Die DDR war Verhandlungsmasse zur Rettung der Sowjetunion – doch Kohl griff nicht zu! Prophetisch hatte US-Präsident Bush sen. bereits am 31. Mai 1989 in Mainz die Grenzöffnung gefordert, wie bereits US-Präsident Reagan im Juni 1987 am Brandenburger Tor. 

In Wirklichkeit war die DDR schon 1983 pleite (Günter Mittag, Spiegel 37/91), aber es wollte im Westen keiner wissen, schon gar nicht von mir, als ich es dem Verfassungsschutz in Gießen nach meiner Übersiedlung vortrug und die Vorbereitung der Einheit verlangte (24. April 1984). Die Behörde „revanchierte“ sich mit meiner Verleumdung als MfS-Spion. Für Kohl hatte die westeuropäische Einheit Priorität, für Sozis und Grüne die Stabilisierung der DDR. Trittin etwa wollte die DDR am 15. November 1989 anerkennen und Lafontaine die Ossis zurückschicken (FAZ vom 27. November 1989), um ihnen, den Deutschen aus dem Osten, keinen Zugriff auf die sozialen Sicherungssysteme einzuräumen.

Claus Bochröder, Leipzig






Zur Meldung: „Zwangsabgaben wegen Klimaübereinkommen?“, JF 50/18

Sonne – die echte Regentin

Das irdische Klima wird im wesentlichen von der Sonne gemacht. Jede Veränderung ihrer Aktivität hat für unser Klima unmittelbare Auswirkungen. Mit Verblüffung registrierte die Wissenschaft vor einigen Jahren bei der Auswertung grönländischer Eisbohrungen, daß der Anstieg der mittleren globalen Temperatur der Atmosphäre während der letzten Eiszeit auf das Niveau unserer heutigen Warmzeit sich nicht, wie zuvor angenommen, als Erdbahnphänomen über Jahrhunderte erstreckte, sondern sprunghaft innerhalb weniger Jahre geschah (Jahrhunderte hat dann allerdings das Abschmelzen der Eismassen gedauert). Wir leben am Ende eines Interglazials, einer Zwischeneiszeit. Die nächste sonnengemachte Eiszeit kommt bestimmt. Eigentlich ist sie, gemessen an der Dauer der letzten Zwischeneiszeit, des Riß-Würm-Interglazials, bereits überfällig. Stattdessen steigt derzeit die mittlere globale Atmosphären-Temperatur wie auch der globale CO2-Gehalt der Atmosphäre. Doch Parallelität bedeutet nicht unbedingt Kausalität.

Dieter Perthes, Neuwied-Rodenbach