© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 04/19 / 18. Januar 2019

Prägender Konservativer
Festschrift für Karlheinz Weißmann erschienen
Thorsten Thaler

Die Festgabe für einen Jubilar geheimzuhalten, an der rund drei Dutzend Autoren und Redakteure beteiligt sind, ist eine Herausforderung. Zumal erst recht dann, wenn sich mehr als 200 Gratulanten zusammenfinden, deren Namen exklusiv in der Festschrift veröffentlicht werden. Im Falle von Karlheinz Weißmann ist das jedoch offensichtlich gelungen. Jedenfalls zeigte sich der Historiker, Studienrat und jahrzehntelange JF-Autor „vollkommen überrascht“, als ihm vergangenen Sonntag die Festschrift zu seinem sechzigsten Geburtstag (JF /3/19) überreicht wurde.

Schüler, Weggefährten und Fachkollegen

Zu den Beiträgern des in der JF-Edition erschienenen Sammelbandes gehören ehemalige Schüler Weißmanns, Freunde, Weggefährten und Fachkollegen sowie Autoren, die sich seinem Werk und Wirken auf unterschiedlichste Weise verbunden fühlen. Der bis zu seiner Emeritierung an der Universität Freiburg lehrende Geschichtsprofessor Hans Fenske beleuchtet Ursachen und Folgen des Ersten Weltkriegs. Sein Wiener Fachkollege Lothar Höbelt widmet sich der Trias Nation, Identität und Politik am Beispiel Österreichs. Der Historiker Stefan Scheil zeichnet die Odyssse der deutschen Reichskleinodien von 1796 bis 1946 nach. Detlef Kühn unterstreicht die politische Bedeutung der historischen Hilfswissenschaft Genealogie. Der israelische Militärhistoriker Martin van Creveld blickt aus der Perspektive eines Juden auf die jüngere deutsche Geschichte. Überlegungen im Anschluß an Martin Luthers Disputatio de homine von 1536 stellt der Theologe und Berliner Bibliotheksleiter Wolfgang Fenske an. Mit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) befassen sich Beiträge von Gernot Facius und Helmut Matthies.

In seiner Einleitung schreibt JF-Chefredakteur Dieter Stein, entscheidender noch als Ideen seien Persönlichkeiten, die sie verkörpern. „Wir fühlen uns instinktiv zu denjenigen hingezogen, die überzeugt sind davon, was sie sagen, und dies mit Integrität und Charakterfestigkeit auch in die Tat umsetzen.“ Die konservative Nachkriegspublizistik sei „von wenigen Köpfen“ geprägt worden, so Stein: „Karlheinz Weißmann ist einer der wichtigsten.“

Dieter Stein (Hrsg.): Festschrift für Karlheinz Weißmann zum sechzigsten Geburtstag. JF-Edition, Berlin 2019, gebunden, 302 Seiten, 24,80 Euro