© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 04/19 / 18. Januar 2019

Meldungen

Erich-Loest-Preis für Hans-Joachim Schädlich

LEIPZIG. Der Schriftsteller Hans Joachim Schädlich (83) erhält den diesjährigen Erich-Loest-Preis. Seine Art zu schreiben verbinde „einen wachen, kritischen Geist mit erzählerischer Phantasie und malt wirkmächtige Bilder der jüngeren deutschen Geschichte“, heißt es in der Jurybegründung. Schädlich werde insbesondere für seinen 2018 erschienenen Roman „Felix und Felka“ gewürdigt. Er handelt von dem in Osnabrück geborenen jüdischen Maler Felix Nussbaum und seiner Lebensgefährtin. Die im Andenken an den 2013 verstorbenen Leipziger Schriftsteller und Ehrenbürger Erich Loest von der Medienstiftung der Sparkasse Leipzig ins Leben gerufene Auszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert und wird zum zweiten Mal vergeben. Die Preisverleihung an Schädlich findet am 24. Februar statt. (tha)





Lehrerverband kritisiert Bildungspolitik

BERLIN. Schwerwiegende Versäumnisse in der Schul- und Bildungspolitik hat zu Jahresbeginn der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger (64), sowohl der Mehrzahl der Schulminister als auch dem Bundesbildungsministerium vorgeworfen. „Ich hätte mir vor einigen Jahren noch nicht vorstellen können, daß eine Reihe von Ländern bei eigentlich absehbaren Problemen und Herausforderungen wie Lehrermangel, Unterrichtsausfall oder Schulsanierung in einem so großen Umfang versagt, wie dies derzeit der Fall ist“, betonte er. Als Beispiel nannte Meidinger die Tatsache, daß vielerorts die Lehrerversorgung nur mit qualitätsgefährdenden Notmaßnahmen aufrecht-erhalten werden konnte, wie etwa die massenhafte Einstellung von pädagogisch nicht qualifizierten Quereinsteigern in Bundesländern wie Berlin, Sachsen, Thüringen, aber auch Nordrhein-Westfalen. Dies berge die Gefahr für dauerhafte Qualitätsverluste und sinkende Schülerleistungen, so Meidinger. Auch bei der Sanierung von Schulen müsse man feststellen, daß der von der Kreditanstalt für Wiederaufbau erhobene Umfang des Sanierungsstaus Jahr für Jahr wachse und nicht abnehme, wie es dringend erforderlich sei.

Als weiteres Beispiel für die verbreitete Unfähigkeit der Bildungspolitik, die aktuellen Herausforderungen zukunftsorientiert zu lösen, nannte der Verbandsvorsitzende das vorläufige Scheitern des Digitalpakts. Wörtlich sagte er: „Man kann keinem Betroffenen mehr erklären, warum es seit zwei Jahren nicht gelungen ist, die für den Digitalpakt vorgesehenen Mittel für eine zeitgemäße IT-Ausstattung von Schulen auch wirklich bereitzustellen und vor Ort ankommen zu lassen.“ Meidinger appellierte an die Landesregierungen und das Bundesbildungsministerium, endlich den drohenden Qualitätsverlust zu stoppen. (JF)

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