Die naseweise ZDF-Reporterin Nicole Diekmann twitterte am Neujahrstag (verkatert?) ein etwas einfallsloses „Nazis raus“ in die Online-Welt. Vielleicht ist das die Art von Anstaltsjournalisten, ein frohes gesundes neues Jahr zu wünschen. Seitdem – so berichteten Medien wie der Tagesspiegel, Focus Online, die Welt und andere – werde Diekmann von einer Haßwelle überspült, inklusive unappetitlicher Todeswünsche und Vergewaltigungsphantasien. Das liest sich, als hätten Massen brauner Twitter-Nutzer rot gesehen, tatsächlich ist diese Kausalität „Fake News“.

In Wahrheit entzündete sich die Wut an einer anderen Äußerung Diekmanns. Eine Nutzerin hatte lediglich gefragt: „Was ist denn für sie ein Nazi?“ Von dem kritischen Einwand genervt, schrieb das ZDF-It-Girl: „Jede/r, der/die nicht die Grünen wählt.“ Die flapsige „Ironie“ war wenig verständlich und so ergoß sich erst daraufhin kübelweise Kommentar-Jauche über Diekmann, samt inakzeptabler Ausfälle.

War die Antwort des ZDF-It-Girls gar nicht so ironisch, wie später dargestellt? 

Die Journalistin revidierte: „Ich halte natürlich nicht alle diejenigen, die nicht Grüne wählen, für Nazis. Mein Tweet war die Reaktion auf eine Fangfrage. Daß meine Ironie nicht kenntlich war – mein Fehler. Daß er ausgeschlachtet wird – fies. Daß sich Menschen diffamiert fühlen: Entschuldigung!“

Angenommen. Aber wieso „Fangfrage“? Es wäre tatsächlich erhellend gewesen, wie eine ZDF-Journalistin „Nazi“ definiert: als Anhänger eines rassebiologischen Kollektivismus oder im Sinne der „Antifa“-Logik, also für jedweden positiven Bezug zur eigenen Nation? Daß sich das Koordinatenkreuz für die Verortung des Begriffs durch die Deutungshoheit linker Medien bedenklich ins Beliebige verschoben hat, ist offenkundig. Insofern war die Frage durchaus berechtigt. Wußte Diekmann darauf keine inhaltliche Antwort oder war ihre Reaktion gar nicht so sehr ironisch wie im nachhinein dargestellt? Ein Schelm, …