© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 06/19 / 01. Februar 2019

Aufgeschnappt
Sport als Klimageißel
Matthias Bäkermann

Auf der Suche nach Klimasündern hat der Deutschlandfunk vergangenen Sonntag eine nicht gerade kleine Gruppe ins Visier genommen: Deutschlands Breitensportler; genauer jene, die auf Sportanlagen (Stromfresser Flutlicht) oder – noch schlimmer – in geheizten Turnhallen der Leibesertüchtigung nachgehen. „Ein grauer Tag, Schnee ist angekündigt, die Heizungen sind hochgedreht, die Lampen in den Hallen werden schon am Nachmittag eingeschaltet. Ein Tag, an dem viel Energie verbraucht wird“, läßt der Sprecher den klimabewußten Hörer der Reportage erschauern. Dabei bemüht sich die als Beispiel dienende Eintracht Dortmund sehr um Ressourcenschonung: LED-Flutlichtanlage, Blockheizkraftwerk, und im Sommer hat die Vereinsführung sogar den Bau einer Photovoltaikanlage geplant. 

Allerdings sind „in der Breite solche klimaschonenden Konzepte kaum durchgedrungen, obwohl die Landessportbünde zum Teil schon seit Jahren Ökoberater haben“, so die Klage im Radio. Zudem sind die allerwenigsten Vereine derart auf Rosen gebettet, um trotz Fördermitteln die teuren Investitionen zu stemmen. Vielleicht schonen zwei Hockeydamen die Polkappen eben doch am effektivsten. Begeistert begleitet die Reporterin deren Training trotz Kälte im Freien.