© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 06/19 / 01. Februar 2019

Meldungen

Fahrverbote: Daten extrem einseitig interpretiert?

Schmallenberg. Lungenspezialisten um den Pneumologen Dieter Köhler (JF 47/18) sehen „keine wissenschaftliche Begründung“ für die aktuellen Grenzwerte, die städtische Fahrverbote rechtfertigten. Für die behaupteten jährlichen Todesfälle (60.000 bis 80.000 durch Feinstaub und 6.000 bis 13.000 durch Stickoxide/NOX) gebe es keine Belege. „Es ist sehr wahrscheinlich, daß die wissenschaftlichen Daten, die zu diesen scheinbar hohen Todeszahlen führen, einen systematischen Fehler enthalten. Eine genauere Analyse der Daten zeigt, daß diese extrem einseitig interpretiert wurden, immer mit der Zielvorstellung, daß Feinstaub und NOX schädlich sein müssen“, heißt es in der von 112 Lungenärzten und Forschern unterzeichneten öffentlichen Stellungnahme. Die Feinstaubkonzentration im Zigarettenrauch erreiche 100 bis 500 Gramm pro Kubikmeter, sie sei „bis zu einer Million Mal größer als der Grenzwert“. Beim NOX sei es ähnlich. „Rauchen verkürzt die Lebenserwartung etwa um zehn Jahre, wenn über 40 bis 50 Jahre eine Packung pro Tag geraucht wird. Würde die Luftverschmutzung ein solches Risiko darstellen und entsprechend hohe Todeszahlen generieren, so müßten die meisten Raucher nach wenigen Monaten alle versterben.“ (fis)

 lungenaerzte-im-netz.de





Hunde sind nicht klüger als Katzen oder Pferde?

EXETER. Hunde sind im Vergleich mit Katzen, Wölfen, Schimpansen, Delphinen und Pferden nicht schlauer. Das fanden Forscher um Stephen Lea (University of Exeter) heraus, die 300 Studien über tierische Intelligenz unter den Aspekten Raum- und Selbstwahrnehmung sowie soziale Kognition auswerteten. Die Untersuchungen hätten bei allen Vergleichstierarten mindestens ebenso gute Ergebnisse gezeitigt wie bei Hunden. Die Mär über „kluge Hunde“ sei auch der mangelnden Objektivität von Kollegen in der Verhaltensforschung geschuldet. Viele Studien in der Hundekognitionsforschung hätten es geradezu darauf angelegt, zu „beweisen“, wie klug Hunde sind (Gehirn und Geist, 1/19). (rs)

 spektrum.de/gehirn-und-geist





Erfolge und Mißstände im EU-Gewässerschutz

Kopenhagen. EU-weit werden Flüsse und Seen immer besser vor Schadstoffen geschützt. Probleme bereiten aber weiterhin Quecksilber, bromierte Flammschutzmittel, Pestizide, Biozide und Arzneimittel. Das geht aus dem aktuellen Bericht „Chemicals in European waters“ (EEA Report No 18/2018) der Europäischen Umweltagentur hervor. Nur 38 Prozent der EU-Oberflächengewässer seien daher in gutem chemischen Zustand. 46 Prozent seien weiterhin schadstoffbelastet, und bei 16 Prozent sei der Zustand unklar. (fis)

 www.eea.europa.eu/publications





Erkenntnis

„Auf der Welt kochen fast drei Milliarden Menschen mit Holz, Pappe, Mist oder Kohle. Das ist, als würden sie täglich zwei Schachteln Zigaretten rauchen. Deshalb sterben 4,3 Millionen im Jahr an Luftverschutzung.“

Bjørn Lomborg, Statistiker und Chef des Copenhagen Consensus Center