© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 07/19 / 08. Februar 2019

Gendertoiletten für Schulen, Gendersprache in der Verwaltung
Deutschland unter dem Sternen*himmel
Birgit Kelle

Die Gemeinde Pullach ist den meisten Deutschen bisher nur als Standort des Bundesnachrichtendienstes bekannt. Demnächst wird der oberbayerische Ort sich einen Platz in der Geschichte erobern als erste Stadt Deutschlands, die eine Grundschule mit „gendergerechten“ Toiletten für dritte und sonstige Geschlechter ausstattet. Man muß sich das bildhaft vorstellen, wie die lieben Kleinen demnächst mit Dirndl und Lederhosen am ersten Schultag ratlos vor den drei Türen stehen und die Frau Lehrerin zum Einstieg nicht das ABC, sondern das „I“ für Intersexualität erklären muß. Ich persönlich freue mich schon auf die Reaktionen der Eltern, wenn der kleine Sepp mit bisher festem Glauben an Jesus, Maria und den Klapperstorch zwar noch nicht lesen kann, vom ersten Schultag aber nicht nur die Schultüte, sondern ganz neue Erkenntnisse über eigene und fremde Geschlechtsorgane sowie deren Einsatz für diversen Geschlechtsverkehr mit der kleinen Anna von nebenan mitbringt.

Wir reden hier über Kinder zwischen sechs und zehn Jahren weit vor der Geschlechtsreife. Und nun sind alle ganz wuschig in Pullach. Die Gleichstellungsbeauftragte im Landratsamt nennt das neue stille Örtchen begeistert einen „wichtigen Schritt“ gegen Diskriminierung.

Nun besitze ich ja kein Genderzertifikat, deswegen mag die blöde Frage erlaubt sein, ob es nicht sogar deutlich diskriminierender ist, das statistisch maximal einzige intersexuelle Kind der Schule auf eine gesonderte Toilette zu verbannen? Genauso gut könnte man einen Pranger auf den Schulhof stellen. Die Dame vom Referat „Diversity“ im Kreisjugendring mahnt an, man dürfe nicht bei Toiletten stehenbleiben. Recht hat sie! Die Sportumkleiden wurden noch nicht durchdacht. Sie meint aber die gendergerechte Sprache, die man in ihrem Referat bereits benutzt und damit das tut, was sich die Stadt Hannover dieser Tage selbst verordnet hat.

In der niedersächsischen Landeshauptstadt hielt bislang die EKD den Gender-Ehrenpokal mit ihrem Studienzentrum für Genderfragen inklusive Unisextoilette. Jetzt hat die Stadtverwaltung nachgezogen und mit eigenem Leitfaden die 11.000 Mitarbeiter und natürlich auch die -Innen und -Außen angewiesen, man möge die Anrede „Herr“ und „Frau“ vermeiden, wo es geht. Wähler werden jetzt Wählende und Lehrer sind jetzt Lehrende. Man schreibt das immer noch mit „h“ und nicht mit zwei „e“, auch wenn man dabei ist, die deutsche Sprache dabei zu entleeren. Wenn alles nichts hilft, dann sollen die Hannoveraner*Innen den „Genderstar“ benutzen und während des Sprechens an entscheidender Stern-Stelle kurz zur besseren Verständlichkeit das Atmen einstellen.

Keine Frage, nicht nur in Pullach braucht es endlich eine gendersensible Fibel für die erste Klasse. Aus dem Pullermann machen wir darin dann die transsexuelle Puller*frau.