© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 07/19 / 08. Februar 2019

Kritik am deutschen Handballsport
Weißes Wintermärchen
Frank Liebermann

Es gibt nicht mehr viele Breitensportarten, in denen die Deutschen erfolgreich sind. Die Fußballweltmeisterschaft war peinlich, und der Medaillenspiegel der letzten Olympiade zeigte vor allem Mittelmaß. Ganz anders im Handball. Vor drei Jahren waren wir Europameister, und dieses Jahr fand die Weltmeisterschaft in Deutschland und Dänemark statt. Die Deutschen spielten frech auf, zeigten Kampf- und Teamgeist, das Publikum war begeistert, obwohl es am Schluß nur zum vierten Platz reichte. Es war sozusagen ein Wintermärchen. 

Allerdings paßt das schon wieder einigen nicht. Die taz weiß von ausrastenden Kartoffeln zu berichten und bemüht das Bild von provinziellen Kleingeistern, die nicht einmal einen Migrationshintergrund haben. Spieler, die unsere Nationalhymne singen, deutsch aussehen, leistungsbereit sind und fehlerfreie Sätze formulieren können, passen nicht mehr ins bunte „Schland“. 

Und auch Stefan Kretschmar, ehemaliger Weltklassespieler, riecht nach seinen Aussagen zur Meinungsfreiheit irgendwie nach AfD. Da kann er jahrelang in der linken Szene herumgehangen haben, das nützt ihm jetzt auch nichts mehr. Handball ist die neue „Autobahn“ für unsere linken Tugendwächter. Die politisch Korrekten werden erst dann schweigen, wenn der Ballsport auf dem Niveau vom Multikulti-Fußball angekommen ist: arrogant, wehleidig und erfolglos.