© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 08/19 / 15. Februar 2019

Meldungen

Reporter Billy Six telefoniert aus Haft 

Caracas. Mitarbeiter der Deutschen Botschaft in Caracas haben vergangenen Freitag den Reporter Billy Six im Gefängnis „El Helicoide“ besuchen können. Während des Treffens durfte Six über ein Botschaftstelefon mit seinen Eltern telefonieren – das Gefängnis­telefon bleibt ihm verwehrt. Wie Vater Edward Six der JF mitteilte, erzählte Billy dabei, er säße weiterhin in Einzelhaft unter ständiger Bewachung. Allerdings habe man Billy nun seinen Wunschanwalt zugewiesen, der innerhalb einer Woche akkreditiert werden soll. Sein Prozeß soll zudem nicht vor einem militärischen, sondern vor einem zivilen Gericht verhandelt werden. Gleichzeitig sollen künftig Haftbesuche unbürokratisch über eine Anmeldung beim Gefängnisdirektor möglich sein. Die Hygiene beschrieb Billy mit den Worten: „Man kann damit leben.“ Er kämpfe gegen Kakerlaken und dicke Schimmel-Schichten. Um sich fit zu halten, mache der deutsche Journalist Turnübungen in der etwa zwei Meter mal fünf Meter großen Zelle. Ansonsten schlafe er viel. Obwohl er keinen Blickkontakt zu anderen Mitgefangenen hätte, gelänge es manchmal trotz Verbots einige Worte mit seinen Zellennachbarn zu wechseln. (gb)





Facebook darf keine Daten Dritter nutzen 

BONN. Das Bundeskartellamt hat Facebook untersagt, Nutzerdaten von Drittanbietern ohne deren Zustimmung zu sammeln. Dazu zählen Programme wie Twitter, aber auch die Facebook-Tochterunternehmen WhatsApp und Instagram. Die US-Firma darf seinen Nutzern die Erlaubnis für das Datensammeln nicht mehr durch die Nutzungsbedingungen pauschal abverlangen. Mitglieder, die dem Informationsaustausch nicht zustimmen, dürfen nicht mehr von den Diensten ausgeschlossen werden. Facebook kündigte an, gegen die Entscheidung Beschwerde einzulegen. Das Bundeskartellamt sei für den Sachverhalt gar nicht zuständig, da es um Datenschutz und nicht um Wettbewerbsrecht ginge. Zudem übersehe die Behörde, daß das soziale Netzwerk die DSGVO-Vorgaben befolge und daß das Sammeln der Daten zur Sicherheit der Plattformen beitrage. Der Konzern arbeitet derzeit daran, die Nachrichtensendefunktion von Facebook, WhatsApp und Instagram zusammenzulegen. (gb)