© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 08/19 / 15. Februar 2019

Leserbriefe

Zu: „Deutschland unter dem Sternen* Himmel“ von Birgit Kelle, JF 7/19

4.600 intersexuelle Toiletten

Die Verbreitung der „geschlechtergerechten“ Sprache setzt sich unaufhaltsam in allen Bereichen der Gesellschaft durch. So war auf dem evangelischen Kirchentag 2015 von „Mikrofoninnen“ die Rede. Auf einer beigefügten Liste von „InInnen“ waren auch „ClownInnen“ aufgeführt, nicht aber LügnerInnen oder MörderInnen. Lügner und Mörder bleiben wohl dem männlichen Geschlecht vorbehalten. Auch soll in Zukunft geschlechtergerecht „VaterMutterunser“ gebetet werden (siehe auch die Bibel in „geschlechtergerechter Sprache“). Die „Vielzahl geschlechtlicher Identitäten“ wird an deutschen Universitäten mittlerweile von über 240 GenderprofessorInnen (fast ausschließlich kinderlose Lesben) erforscht, deren Lehrstühle aus Steuergeldern mit über 100 Millionen Euro jährlich gefördert werden. Nach deren Forschungen gibt es bis zu 4.600 Geschlechter. So genau weiß man das aber noch nicht, deswegen muß fleißig weitergeforscht werden. Sollte sich diese Zahl durch die intensiven Forschungen bestätigen, entsteht ein neues schwerwiegendes Problem: die bundesweite Installation von 4.600 Arten „intersexueller Toiletten“. Vielleicht sprengt das dann den deutschen Staatshaushalt!

Dieter Greschik, Steinen






Zu: „Selbst Sofia wurde bombardiert“ von Björn Schumacher, JF 7/19

Hauptmann Home weigerte sich

Der alliierte Hauptmann William Douglas-Home weigerte sich, an der Bombardierung Le Havres mitzuwirken. Er wollte, daß die Stadt zuerst von der Zivilbevölkerung evakuiert werde. Bei dem folgenden Angriff wurden fast 5.000 französische Zivilisten getötet, kaum ein einziger deutscher Soldat. Douglas-Home wurde von einem Kriegsgericht zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. 

Später wurde Douglas-Home erfolgreicher Dramatiker. Er empfand die damalige Strafe als ungerecht und verlangte seine Rehabilitierung, die aber abgelehnt wurde. Der tapfere und ehrenwerte Mann glaubte, sich auf die Nürnberger Rechtsprechung stützen zu können. Zwar wurde in Nürnberg als Prinzip des Rechts verkündet, daß Befehle zu verweigern seien, deren Ausführung Völkerrecht und Menschlichkeit entgegenstehen. Fazit: In Nürnberg wurde nicht neues, allgemeines Völkerrecht statuiert, sondern Besiegtenrecht. Beim Sieger werden Völkerrechtsverletzungen regelmäßig nicht verfolgt, jedoch Befehlsverweigerungen indessen sehr wohl, und die Frage des Befehlsnotstandes kommt gar nicht vor.

Gernot Thaden, Itzehoe






Zu: „Der deutsche Sonderweg“ von Michael Paulwitz, JF 6/19

Doppelfehler gegen Konfuzius

Deutschland steigt nach dem Atomausstieg, der sich heute als großer Fehler entpuppt, auch noch aus der Kohle aus. Das ist gemeingefährlich! Damit steht das größte Industrieland Europas ohne sichere Energieversorgung da. Die Tragweite der Ausstiege erinnert an den „Morgenthau-Plan“ von 1944. Da die wirtschaftliche Stärke des Reiches als Ursache der beiden Weltkriege galt, sollte Deutschland aus US-Sicht deindustrialisiert und zu einem Agrarstaat zurückentwickelt werden. Die heutigen Ausstiegsprogramme gehen in dieselbe Richtung. Doch wie soll der Sozialstaat ohne die Erträge aus der Wirtschaft finanziert werden? Wie sähe der Finanzrahmen der EU ohne die rund 15 Milliarden Euro deutscher Netto-Zahlungen aus? Deutschland macht sich mit seinen Ausstiegsprogrammen lächerlich und weltweit zum Gespött. Es wird zwangsläufig wieder in die Atomenergie einsteigen müssen, um eine Katastrophe zu verhindern. Konfuzius warnte davor, einen gemachten Fehler nicht zu berichtigen. Damit begehe man bereits den zweiten Fehler. Deutschland macht gerade diesen Doppelfehler.

Reinhard Wick, Bielefeld






Zu: „Einer Demokratie unwürdig“ von Dieter Stein, JF 6/19

Lehrstück für die „Demokratie“

Es herrscht Panik unter unseren „Volksvertretern“! Den „Eliten“ steht offenbar der Angstschweiß auf der Stirn. Nur so ist es zu erklären, daß sie den Verfassungsschutz instrumentalisieren, um der AfD auf diesem Weg endlich beizukommen. Welch ein Lehrstück für unsere „Demokratie“! Jeder, dem der Staatsfunk und das Staatsfernsehen noch nicht das Gehirn vernebeln konnte, durchschaut doch diesen Taschenspielertrick, der hoffentlich zum Rohrkrepierer wird! Da kann es zur EU-Abstimmung nur heißen: Jetzt erst recht AfD wählen! Das schreibt jemand, der bisher – über einen Zeitraum von 55 Jahren – die CDU gewählt hat.

Hartmut Neuholz, Leverkusen






Zu: „Ihr Ziel: Recht auf Abtreibung“ von Alexandra Maria Linder, JF 6/19

Pervertierter Begriff

Seit fast 40 Jahren engagiere ich mich im Rahmen der IGFM (Internationale Gesellschaft für Menschenrechte) für die Einhaltung von Menschenrechten. Abtreibung als ein Menschenrecht einzufordern, wie es mehrere linke Parteien und Gruppierungen vertreten, ist eine nicht mehr zu überbietende Pervertierung der Begriffe. Vielmehr ist das Recht auf Leben, insbesondere der Ungeborenen als den Wehrlosesten, ein Menschenrecht. Hoffentlich ziehen Lebensschützer bei Wahlen ihre Konsequenzen.

Dr. Wolfgang Link, Gengenbach






Zum „Fragebogen“ von Norbert Kleinwächter, JF 6/19

Bescheiden und sympathisch

Vielen Dank, daß Sie hier den AfD-Abgeordneten Norbert Kleinwächter vorgestellt haben. Ich hatte die Freude, diesen bescheidenen, sympathischen jungen Mann bei einer AfD-Veranstaltung persönlich kennenzulernen und ihm für seinen Einsatz an vorderster Front gegen die vielen Widerstände zu danken, nicht zuletzt dafür, daß er und seine Kollegen den Kopf für uns hinhalten. Man kann diesen engagierten jungen Menschen nicht genug Achtung zollen, da sie sich gegen alle Kampagnen der Einheitsparteien und ihre linksgrünen Ideologen und Straßenschläger mutig, ausdauernd und konsequent für den gesunden Menschenverstand und Deutschland einsetzen, immer damit rechnend, daß sie, ihre Familie und ihr Hab und Gut in dieser polarisierten Gesellschaft nicht nur verbal, sondern auch tätlich angegriffen werden.

Bernd Henniges, Milower Land






Zu: „25 Jahre JF als Wochenzeitung / Ein verrücktes Wagnis“ von Dieter Stein, JF 5/19

Von linken Studenten empfohlen

Herzlichen Glückwunsch zu Ihrem Jubiläum! Ich lese Sie schon sehr lange, und zwar auf Empfehlung linker Studenten. Zur Zeit der Friedlichen Revolution war ich Studentin einer Geisteswissenschaft in Jena. Als die innerdeutsche Grenze gefallen und Deutschland wieder einig war, wollte ich auch „West“-Universitäten kennenlernen. Ich entschied mich damals für Marburg, weil dort die Spezialisierung, die ich brauchte, angeboten wurde. Von der politischen Ausrichtung dieser Uni wußte ich damals nichts. Sehr gespannt war ich auf die Marburger Kommilitonen. Ich erwartete nach den Erfahrungen mit meinen Jenaer Mitstudenten intelligente, aufgeschlossene, kluge Menschen und freute mich schon auf die Diskussionen. 

Was ich aber dann erlebte, war ein Kulturschock. Viele Studenten der Geisteswissenschaften waren stur linksindoktriniert, faul, arrogant, völlig intolerant, pöbelhaft im Umgang und zur sachlichen Auseinandersetzung unfähig. Diskussionen wurden so geführt: „Bist du dafür oder dagegen?“ Wer Gegenargumente anbrachte, wurde als Feind geoutet, mit dem nicht mehr gesprochen wurde. Lustig wurde es nur, wenn sie versuchten, mir – dem Ossi – den Marxismus zu erklären. Unter den vielen linken Flugblättern, die an der Uni auslagen, fand ich eines, das vor der angeblich rechtsradikalen JUNGEN FREIHEIT warnte. „Was solche Typen schlecht finden, muß gut sein“, dachte ich mir und besorgte mir die Zeitung. Ich wurde nicht enttäuscht. Die fundierten, weitgehend sachlichen und durchdachten Artikel Ihrer Zeitung unterschieden sich fundamental von dem, was ich an politischer Arbeit in Marburg kennengelernt hatte. Sehr erschrocken war ich dann, als Ihre Druckerei in Weimar von Linksradikalen niedergebrannt wurde und es aussah, als ob die JUNGE FREIHEIT ihr Erscheinen einstellen wollte. Wie viele andere schickte ich damals etwas Geld – so viel ich eben als Studentin aufbringen konnte – an Sie und bat Sie weiterzumachen. Neben anderen haben besonders dieses Ereignis und die Erfahrungen mit meinen Marburger Kommilitonen meine politische, dezidiert nichtlinke Einstellung gefestigt. 

Nachdem allerdings in der JF ein Artikel erschienen war, den ich äußerst abstoßend fand, gelangte ich zu der Meinung, daß die JF nichts für mich sei. Aber offensichtlich mußte sich auch die Redaktion erst einmal die Hörner abstoßen. Einige Zeit später kam ich wieder mit der JF in Kontakt und fand an der Seriosität der Zeitung nichts mehr auszusetzen. Seitdem lese ich die JF regelmäßig und wünsche mir nur, daß sie weiterhin als Gegengewicht zu der linksgrün dominierten Mainstreampresse erfolgreich ist.

Dr. Bärbel Schneider, Dessau-Roßlau






Zu: „Nur grob geschätzte Grundlagen“ von Karsten Mark, JF 5/19

Zugrunderichten, aber richtig!

Was bisher überhaupt nicht berücksichtigt wurde: Wer nicht unter freiem Himmel arbeitet oder stundenlang spazieren geht, hält sich in der Regel höchstens zwei Stunden täglich im Freien auf. Wer etwa nach acht Stunden Industriearbeit unter – nach amtlicher MAK-Liste zulässigen – 900 Mikrogramm Stickoxiden pro Kubikmeter Luft zu Fuß durch die Stuttgarter Innenstadt mit (laut DUH skandalösen!) 60 Mikrogramm nach Hause geht, erfährt dabei – ohne es zu wissen – eine Gratis-Erholungsbehandlung. Die findet aber ihr jähes Ende, wenn er seine Wohnung betritt, wo seine Frau zum Feierabend Kerzen und den Öko-Holzofen angezündet, das Abendessen liebevoll auf dem Gasherd gekocht und zuvor noch die Wohnung gesaugt (der Staubsauger ist ein schlimmer Feinstaub-Generator) und auf diese Weise Feinstaub und Stickoxide weit jenseits aller Grenzwerte erzeugt hat. Da er von alledem nichts spürt oder weiß, kann er sich bei der abendlichen „Tagesschau“ hemmungslos über die böse Autoindustrie indoktrinieren lassen und im Ergebnis womöglich sogar einen Beitritt zur grünen Partei erwägen. So wird ein Industrieland zugrunde gerichtet.

Prof. Dr.-Ing. Jürgen Althoff, St. Wendel






Zur Meldung: „Fragile Loyalität der sowjetischen Bauern“, JF 5/19

Als Untermenschen behandelt

Zu Ihrem Bericht über die russischen (ukrainischen) Bauern kann ich nach Erzählungen meines Vater folgendes berichtigen: Als mein Vater 1941 mit der vordersten Kampftruppe die Ukraine erreichte, wurden sie von vielen Bauern als Befreier empfangen. Nach Hungersnöten und Zwangskollektivierung. Die Truppe zog weiter nach Rußland, nach Wochen wurde seine Einheit zum Regenerieren in die Etappe zurückverlegt. In der Zwischenzeit war der SD eingetroffen, der das Gebiet als „Lebensraum“ in Besitz nehmen und von Juden befreien sollte. Die Bauern wurden als Untermenschen behandelt, die ohnehin nur als Arbeitssklaven gebraucht würden. Damit war die Willkommenskultur vorbei, viele reihten sich bei den Partisanen ein. So verdarb die Chance, die Sowjet­union von Innen auszuhöhlen.

Alfred Hajek, Dresden






Zu: „Der Öko-Jetset ist beleidigt“ von Birgit Kelle, JF 4/19

Besonders glaubensstark

Gesinnungsstark sind die GrünInnen sowieso, jedenfalls derart, daß nur ihre eigene Meinung zählt und alle anderen falsch bis verbrecherisch sind. Sie müssen auch besonders glaubensstark sein, bei all dem abstrusen Zeug, das sie glauben, wie etwa die Klima-Katastrophe, obwohl doch anscheinend bis in die letzten Kreisch-Kreise die Einsicht durchgedrungen ist, daß das Schmelzen von Meer-Eis – konkret der Nordpolkappe – den Meeresspiegel nicht zum Steigen bringt. Deswegen hört man nichts mehr davon. Das ist eine alte linke Methode. Da das Fernsehen keine Bilder mehr von ins Meer kalbenden Gletschern zeigt, obwohl das doch immer so schön geplatscht hat. Durch das schmelzende Landeis von Grönland bis zur Antarktis steigt der Meeresspiegel nur um zwei Zentimeter, wie kürzlich publizierte Ergebnisse (FAZ, 23. Januar 2019) zeigen. 

Noch so eine abstruse Glaubensgewißheit ist der Glaube, es gäbe zahllose Geschlechter. Immerhin erfreuen sich schon über 200 Professixen für Gender-„Wissenschaften“ eines nicht unbeträchtlichen Gehalts. Auch die Kommunisten behaupteten früher immer, ihre Hirngespinste seien „wissenschaftlich“.

Dr. Reinhard Böhler, Lauf






Zur Meldung: „ZDF entschuldigt sich für ‘Slime’-Einblendung“, JF 3/19

Unglaubwürdige Reaktion

Dieser Vorfall wirft ein bezeichnendes Licht auf den Zustand der zwangsfinanzierten öffentlich-rechtlichen Medien. Da kann sich ein Kameramann leisten, in seinem Arbeitsumfeld tagtäglich seine Sympathie mit der linksradikalen und zur Gewalt aufrufenden Band „Slime“ zu propagieren, so selbstverständlich, daß weder sein Chef noch einer seiner Kollegen daran Anstoß nehmen. Die Jacke war seine Arbeitsbekleidung! Welcher Geist herrscht in dieser Fernsehanstalt? Da mußten erst die ZDF-Zuschauer den Sender an seine Verpflichtung zur neutralen Berichterstattung erinnern, die eine – auch unbeabsichtigte – Werbung für die gewalttätige Antifa durch haus-eigene Sympathisanten ausschließt. Ich nehme dem ZDF die Entschuldigung aus diesem Grund nicht ab. Wie lange wohl behielte auch nur ein Aushilfsfahrer des Fersehteams seinen Job, wenn er versuchte, ihn mit einer Jacke des Labels Thor Steinar auszuüben?

Dr. Thilo Gunter Bechstein, Mönkebude