© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 09/19 / 22. Februar 2019

EU-Apologie: Selbst der Kyffhäuserverband agitiert gegen den Nationalstaat
Nur alte Psychotiker stören die Harmonie
(ob)

Der biedere Rückzug in die Heimeligkeit des eigenen nationalstaatlichen Denkens ist wieder salonfähig geworden“, greint der Soziologe Rudolf Bede in einer auf das EU-Wahljahr 2019 vorausschauenden, dem Thema „Europa“ gewidmeten Ausgabe der Akademischen Blätter (2/2018). Hat der Co-Chefredakteur der Zeitschrift des Verbandes der Vereine Deutscher Studenten (VVDSt) bereits mit dem hämischen Sound dieses Diktums dem angesagten Globalismus Lippendienst geleistet, empfehlen weitere Einlassungen zum Spannungsverhältnis EU und Nationalstaat den Redakteur des einst als konservativ geltenden Organs des Kyffhäuserverbandes definitiv zur Verwendung im Referat für Bevölkerungsaufklärung und Propaganda der Brüsseler Kommission. Die aktuellen Verwerfungen in der EU, vom Brexit bis zum Erstarken „populistischer“ Bewegungen, führt der VdSt-Soziologe kurzerhand auf „alte Männer mit gewisser Machtfülle“ zurück, die, wie „der psychotische Herrscher im Weißen Haus“, „wehleidig an ihre Vergangenheit denken und versuchen, das Rad der Zeit zurückzudrehen“. Bede sieht von London bis Warschau überall „Demagogen“ am Werk und schließt ein Versagen der herrschenden Eliten kategorisch aus. Nicht deren „Flüchtlinge, sondern Wutbürger“ machten ihm Angst, weil diese sich den „Rückfall in nationalstaatlichen Isolationismus“ wünschten. 


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