© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 09/19 / 22. Februar 2019

Leserbriefe

Zum Schwerpunktthema: „Gender“, JF 8/19

Der Sexus steht in den Sternen

Im „Stellenmarkt“ vom 9. Februar des sh:z-Verlages traut sich niemand mehr, eine Arbeitsstelle ohne den Zusatz „(w/m/d)“ o.ä. zu veröffentlichen; die schlichteren Gemüter nutzen „-in“ oder bedienen sich Sammelbezeichnungen. So sucht die Gemeinde Büsum „eine/n behördlichen Datenschutzbeauftragten“, was freilich keine geschlechtergerechte (Ver-)Beugung ist. Eine Gebäudeverwaltung sucht indessen (1.) „zwei Ingenieure (m/w/d)“, (2.) „eine Technikerin (m/w/d)“ und (3.) „mehrere Ingenieurinnen (m/w/d)“. Bei (1.) „Ingenieure“ wurde wohl das generische Maskulinum benutzt, womit alle Sexus umfaßt sind; wie kann jedoch bei (2.) „eine Technikerin“ – eindeutig durch „-in“ feminin moviert – auch „m“ und „d“ bedeuten? Und bei (3.) dürfte trotz mehrerer offener Stellen für „m“ und „d“ nichts abfallen. Obwohl nur wenige Sprachen die Movierung (sprachwissenschaftlicher Ausdruck für die Ableitung geschlechtsspezifischer Bezeichnungen) so umfangreich durchführen wie das Deutsche, tobt besonders im Deutschen der Gender-Krieg. Dessen Spuren führen bis zu einem Itzehoer Mechanikerbetrieb. Dort wird „eine(n) Zerspanungsmechaniker/in“ gesucht. Geboten werden „2 Ausbildungsplätze zum Zerspanungsmechaniker (m/w)“, ungeachtet der „d“. Eine Husumer Klinik sucht derweil eine „OP-Leitung m/w/d“. Es ginge auch anders: Wir suchen einen Leitenden Arzt. Daher ein Hoch auf das Epikoinon: das grammatikalische Maskulinum zur Bezeichnung auch eines weiblichen Wesens! 

Den Vogel schießt die Stadt Husum ab. Sie bietet eine Lehrstelle „zur*zum Fachinformatiker*in“. Wofür steht der erste Stern in der grauen Stadt am Meere? Zu guter Letzt sucht das Kraftfahrt-Bundesamt „Auszubildende zur/zum Verwaltungsfachangestellten“. Hier fragt sich: Steht das substantivierte Partizip, das nur im Plural genusneutral ist, für eine oder mehrere? Unbefangenheit und somit den Plural vorausgesetzt, warum sucht man dann jemanden in der Einzahl: zur/zum? Zum Schluß fragt das KBA: „Fühlen Sie sich angesprochen?“ Nein, ich fühle mich abgestoßen.

Jens Görtzen, Rendsburg






Zu: „CDU-‘Werkstattgespräch’ / Dampfablassen im Stuhlkreis“ von Dieter Stein, JF 8/19

Ohne Richtlinienkompetenz

Mit Ach und Krach hat AKK den Nachfolgestreit um den Vorsitz der Union für sich entschieden. Sie tritt ein schlimmes Erbe an: den Absturz der CDU in der Wählergunst und die Spaltung der Partei wie der Nation durch die Machenschaften ihrer Vorgängerin. Zwar will sie sich den Schwachpunkten der CDU, den Themen Migration und Innere Sicherheit, zuwenden, aber die Richtlinienkompetenz hat weiterhin die Kanzlerin. Zudem haben sich mit der Unterzeichnung des UN-Migrationspaktes am 10. Dezember 2018 in Marokko die Probleme verschärft, denn dieser ist ein Manifest der Willkommenkultur und ein gefundenes Fressen für die Migrationsindustrie. Auch AKK kann die Toten, die die Migrationspolitik der Merkel-CDU verursacht hat, nicht wieder lebendig machen. Sie ist wie alle CDU-Mitglieder schuldig am Unheil, das mit der Masseneinwanderung über Deutschland hereingebrochen ist. 

Die innere Sicherheit wurde leichtfertig verspielt. Niemand kann sich in unseren Städten ungefährdet und unbesorgt bewegen wie früher. Mal sehen, ob AKK mehr Empathie für die Opfer der Migration hat als ihre eiskalte Vorgängerin im Pateiamt. Warten wir ab, wie sie reagieren wird, wenn ihre Mitmenschen vergewaltigt, erschossen, zermalmt oder abgestochen werden. Das „Werkstattgespräch“ im Adenauer-Haus macht da wenig Hoffnung. Vor allem wird es die Bürger interessieren, ob die Kosten von 50 Milliarden Euro jährlich für das Migrationswesen halbiert oder verdoppelt werden. Wir beklagen baufällige Schulen, marode Straßen und Brücken, den Pflegenotstand, Bildungsdefizite von der Grundschule bis zur Universität, die Eurokrise samt der kalten Enteignung der Sparer. Diese Mißstände ließen sich mit einem Bruchteil der Summen, die uns der anhaltende Zustrom wildfremder Menschen aus allen Ecken der Welt kostet, nachhaltig beheben. Am Erfolg auf diesen Feldern sollte Frau Kramp-Karrenbauer gemessen werden.

Adolf Frerk, Geldern






Zu: „Eine weitere Unterwerfung“ von Josef Kraus, JF 8/19

Getürkter Fremdsprachenerwerb

Nun soll also der Englischunterricht an den deutschen Schulen durch Türkisch ersetzt werden. Weil in Deutschland schon so viele türkischsprechende Kinder in den Klassen sind, meinen die stets unterwürfigen Deutschen, daß die deutschen Kinder die Gelegenheit hätten mit „Muttersprachlern“ zu quatschen, was sie mit Engländern nicht haben. Wie intelligent! Aber nachdem Merkel derart viele Schwarzafrikaner ins Land geholt hat, wäre der Suaheliunterricht vielleicht angemessener, oder? Eigenartig, während des Krieges, als die Engländer und Amerikaner unsere Feinde waren, redete kein Mensch davon, daß wir die Sprache unseres Feindes nicht lernen sollten. Damals waren die Deutschen noch bei Sinnen – na ja, sie waren noch nicht multikulti vermischt. Warum jetzt also nicht Neudeutsch auf Suaheli: Hakuna matata – mach dir keine Sorgen!

Maria Klingler, Kirchdorf/Tirol






Zu: „Sozialfälle mit Ansage“ von Paul Rosen, JF 8/19

Rasche Abhilfe durch Gutachten

Sicherlich ist es „reiner Zufall“, daß just zu dem Zeitpunkt, da die Flüchtlingspolitik der Kanzlerin wieder einmal in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerät, die Bertelsmann-Stiftung ein Gutachten publiziert, wonach die deutsche Wirtschaft auf den „Zustrom“ von rund 260.000 Zuwanderern, insbesondere auch außerhalb von Europa, angewiesen sei. Ist es da ein Zufall, daß Liz Mohn, nach wie vor mit erheblichem Einfluß auf die Bertelsmann-Stiftung, eine Duz-Freundin von Frau Merkel ist? In dieser Diskussion vermisse ich den Tatbestand, daß jährlich rund 200.000 hochqualifizierte und in Deutschland ausgebildete Fachkräfte aufgrund mangelnder Perpektive dieses Land verlassen. Wie will man dem begegnen? Darüber fehlt jegliche Aussage, ebenso zu den Problemen der hohen Jugendarbeitslosigkeit in Europa bei gleichzeitig hohem Arbeitskräftemangel. Hier werden äußerst lückenhafte Angaben gemacht. Augenscheinlich wird mit dem einseitigen „Gutachten“ im nachhinein die Flüchtlingspolitik der Kanzlerin gerechtfertigt.

Gerhard Franke, Mainz






Zur Meldung: „Orbán: Breitseiten gegen EU und Soros“, JF 8/19

Echte Hypothek erkannt

Recht hat Orbán, es sind die Linken, die zu den Totengräbern der Nationen werden. Er erkannte das größte Problem Europas, nämlich die Kinderlosigkeit. Wo wird denn heutzutage noch von glücklichen Familien geschrieben, im TV damit unterhalten? Orbáns Idee, für junge Familien sehr zinsgünstige Darlehen bereitzustellen und Frauen mit vier Kindern auf Lebenszeit von der Einkommenssteuer zu befreien, zeigt, wie es gehen kann. Frau Merkel lädt stattdessen ausländische Arbeitskräfte ein, die dann in deren Heimatländern fehlen werden! Was für eine Milchmädchenrechnung! Wir brauchen deutsche Kinder, Frau Merkel!

Jürgen Wachsmuth, Hamburg






Zu: „Deutschland unter dem Sternen*­himmel“ von Birgit Kelle, JF 7/19

Bitte etwas konkreter

Es wäre für die Debatte über Gendertoiletten hilfreich, würde einmal dargestellt, wie eine I-Toilette konkret ausgestattet wird. Egal, ob männlich, weiblich oder „divers“, zunächst sind die Besucher einer Toilette naturgeformte Menschen, die alle über die gleichen „Entsorgungskanäle“ ihre Notdurft verrichten; ergo: Wie unterscheiden sich  die Einrichtungen einer I-Toilette von den Kloschüsseln und Pinkelbecken althergebrachter Toiletten?

Hans-Christian Hartig, Goch am Niederrhein




Elf FreundInnen* müßt Ihr sein

Die folgerichtige Feststellung der Autorin („Die Sportumkleiden wurden noch nicht bedacht.“) führt natürlich zu der Frage, wie die Sportverbände sich gendergerecht verhalten sollen. Gibt es künftig gemischte Mannschaften mit Quoten? Eine Fußballelf könnte dann aus fünf Männern, fünf Frauen und einer Transperson bestehen. Der Schiedsrichter müßte freilich ein Arzt sein, um die Richtigkeit der geschlechtlichen Angaben zu kontrollieren. Nebenbei: Die Frage mit den Toiletten ist doch eigentlich längst gelöst: Fast überall gibt es Behindertentoiletten. Diese können doch die „Unentschiedenen“ benutzen. Denn ein klein wenig geistig behindert muß man doch sein, wenn man allzu Privates öffentlich macht.

Werner Jungmann, Leipzig




Alternative Privatschule

Man stelle sich vor, die Eltern der genannten Grundschule in Pullach tun sich zusammen, geht via Netz ganz prima, und streiken! Die Kinder kommen drei Tage lang nicht zur Schule. Wer möchte sie dafür bestrafen? Dann der gesammelt unterschriebene Antrag der Eltern an den Gemeinderat: „Wir bleiben bei zwei Toiletten, und unsere Kinder werden nicht über Vielfaltssex unterrichtet. Es braucht keinen Genderquatsch an unserer Schule.“ Wird dem Wunsch der Eltern nicht entsprochen, suchen die Eltern nach Alternativen und melden die Kinder woanders an oder gründen eine Privatschule. Bei uns in Stuttgart gibt es das auch. Die freie evangelische Schule Stuttgart arbeitet außerordentlich erfolgreich und ist das Ergebnis einer einklassigen Elterninitiativschule. Vielleicht klingt das überzogen „wegen einer Toilette“ – mit der beginnt es und wo führt es hin? Wehret den Anfängen! Man stelle sich vor, die Bürger wachen endlich auf und wehren sich!

Kathrin Wiem, Ostfildern






Zu: „‘Absurd und sinnlos’“, im Gespräch mit Katrin Huß, JF 7/19

Deutschland zum Rapport

In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, daß es der damalige MDR-Chef Stefan Raue war, der die Moderatorin Katrin Huß zum „Rapport“ antreten ließ. Heute ist er Intendant des Senders Deutschlandradio. Dessen Reichweite ist definitiv größer, und es ist kaum zu glauben, daß Herr Raue sich geändert hat. 

Uwe Creutzmann, Krostitz






Zu: „Ihr Ziel: Recht auf Abtreibung“ von Birgit Kelle, JF 6/19

Ab in die Mülltonne

Leitmedien überschlagen sich zur Zeit in ihrer Hypermoral der Propagierung und Animierung zur Abtreibung der menschlichen Leibesfrucht. Öko-Feministinnen, autonome Linke (Sozialschmarotzer) demonstrieren und randalieren im Hambacher Forst. Die letzte Fledermaus im Hambacher Forst hat längst die Flucht ergriffen. 100.000 offiziell registrierte Schwangerschaftsabbrüche jährlich – allein in Deutschland – entsprächen in einer Generation etwa 2,5 Millionen potentielle Rentenzahler. Wer zahlt diesen Weltrettern dereinst ihre Rente? 

Und was geschieht eigentlich mit dem zerstückelten, zerfetzten, abgesaugten Zellgewebe der bestialisch ermordeten Kinder? Kommt das in die nächste Mülltonne oder wird daraus auch noch – etwa in der Hautkosmetik-Forschung – Kassa gemacht? An vernebelnden Ausdrücken dürfte es den Gender- respektive Pseudo-Wissenschaftlern sicher nicht mangeln.

Joachim Beil, Bergheim






Zum Bild der Woche: „Volksmusik und Klamauk“, JF 6/19

Kritik durch altbekannte Spezies

Es ist mal wieder vollkommen klar, welche Spezies Kritik an der Ordensverleihung für Andreas Gabalier übt: unsere altbekannten Gutmenschen, die Deutschland gern in Afromagne oder in Muslermany umtaufen würden. „Frauenfeindlich“ sind an erster Stelle immer noch Frau Merkels Gäste, wie Silvester 2015 beispielhaft zeigte.

Manfred Hemmersbach, Köln






Zu: „‘Natürlich ist das möglich!’“, im Gespräch mit Olaf Kretschmann, JF 6/19

Nicht im Sinne der Demokratie

Mit Interesse sowie einigem Befremden las ich die Thesen von Olaf Kretschmann. Nach den zentralistisch geführten Massenmedien war es höchst einsichtig und vernünftig, die Medien dezentral unf finanziell auf breiter Basis neu aufzustellen. Den „Rundfunkbeitrag“ abzuschaffen bedeutet, den wohlhabenden Kreisen mittels ihres Kapitals ein Meinungsmonopol zuzugestehen. Dies kann, bei allen verbesserungswürdigen Umständen, nicht im Sinne unserer Demokratie sein, denke ich.

Ulrich Barkow, Berlin






Zu: „Keilerei à la Kubicki“ von Paul Rosen, JF 6/19

Parteipolitisches Feudalwesen

Mich würde wahnsinnig interessieren, was Angela Merkel, Wolfgang Schäuble, Wolfgang Kubicki, Claudia Roth und Katarina Barley eigentlich unter Demokratie verstehen. Freilich, wenn Politik bedeutet, daß sich ein Parteienkonglomerat einen ganzen Staat unter den Nagel reißt und ihn untereinander aufteilt, leben wir in einer perfekten Demokratie. Das Bundesverfassungsgericht wird nur mit handverlesenen Personen bestückt. Der Verfassungsschutz wird politisch mißbraucht. Selbst die Trennung von Legislative, Exekutive und Judikative gibt es nicht, da bei uns die Staatsanwälte an Weisungen der Justizminister gebunden sind. 

Die tun so, als glaubten sie, ihnen gehörte dieser Staat und richten es sich, wie sie es gerade brauchen. Jahrzehnte hatten sie Zeit, den Staat zu durchdringen. Dementsprechend gibt es kein Loch mehr, wohin die Krakenarme der Parteien nicht reichen. Das wäre die eigentliche Aufgabe der AfD, endlich dem parteipolitischen Feudalwesen dieser Herrschaften ein Ende zu setzen.

Stephan Zankl, München