© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 10/19 / 01. März 2019

Aufgeschnappt
Frauen mit Sternchen
Thorsten Brückner

Erstmals ist der diesjährige Weltfrauentag ein offizieller Feiertag in Berlin. Dennoch ruft auch in diesem Jahr das Frauenstreik-Komitee wieder zum Protest, auch in der Hauptstadt, auf. Daß dem schwachen Geschlecht nach wie vor die so ersehnte Gleichberechtigung verwehrt wird, ist für die selbsternannten Frauenrechtlerinnen um Judith Lahme eine Tatsache, die genausowenig zu hinterfragen ist wie Klimawandel und „Kampf gegen Rechts“. Aber Moment! Ist der Begriff Frauen in Zeiten von Gender-Fluidity eigentlich noch angemessen? Was ist etwa mit queeren Transfrauen, die sich keinem traditionellen Geschlecht zugehörig fühlen? „Ja, darüber haben wir längere Auseinandersetzungen geführt“, räumt Lahme gegenüber dem Magazin Konkret ein. Man befinde sich hier noch in einem „Lernprozeß“. Ein erster Lerneffekt besteht für die Frauenkampftruppe offenbar darin, „Frauen*“ – mit Gendersternchen – zu schreiben. Aber auch das sorgt für Probleme, denn: „Viele trans- oder intergeschlechtliche Personen, sagen, daß sie sich mit dem Sternchen nicht identifizieren wollen.“ Und es kommt noch dicker. Manche lehnten sogar den Begriff „Feminismus“ ab. „Weil sich schwarze Frauen von der mehrheitlich weißen, feministischen Bewegung nicht repräsentiert fühlten.“