© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 10/19 / 01. März 2019

Meldungen

Dänemark: Abschied von Integrationspolitik  

KOPENHAGEN. Das dänische Parlament hat einen Paradigmenwechsel in der Flüchtlings- und Asylpolitik vollzogen. Die Parteien der konservativ-liberalen Minderheitsregierung unter Ministerpräsident Lars Løkke Rasmussen stimmten mit Unterstützung der rechtsbürgerlichen Dänischen Volkspartei und der Sozialdemokraten dafür, daß künftig der Fokus in der Ausländerpolitik nicht mehr auf der Integration, sondern auf einer möglichst schnellen Abschiebung der nach Dänemark gekommenen Migranten liegen soll. Die Ministerin für Einwanderung und Integration, Inger Støjberg (Venstre), betonte dabei nach Angaben der Agentur Ritzau, daß sie nicht wisse, wie viele Migranten aufgrund der neuen Gesetzgebung in ihre Heimatländer geschickt würden. „Wir erwarten einen spürbaren Effekt. Aber das ist natürlich nichts, was wir in Zahlen ausdrücken können“, sagte sie im Parlament. Mattias Tesfaye, Integrationssprecher der Sozialdemokraten, betonte, daß die Menschen nun endlich die „ehrlichere Botschaft erhalten, daß ihr Aufenthalt in Dänemark vorübergehend“ sei. (ctw)





Paris erfreut über Trumps Kehrtwende  

PARIS. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat die Entscheidung der USA begrüßt, nicht alle US-Truppen aus Syrien abzuziehen. „Die Entscheidung der USA ist eine gute Sache. Wir werden weiterhin in der Region innerhalb der Koalition tätig sein“, betonte der Franzose auf einer Pressekonferenz mit seinem irakischen Amtskollegen Barham Salih. US-Präsident Donald Trump hatte vergangene Woche entgegen seiner Ankündigung eines kompletten Abzugs erklärt, daß rund 400 Soldaten in Syrien bleiben werden. Die von den USA unterstützten  Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF; JF 7/19) stehen kurz vor einer Militäroffensive auf die angeblich letzte IS-Bastion im ostsyrischen Dorf Baghus. (ctw)





Antwerpen: Flamen und Belgier als Minderheit 

AnTwerpen. Die flämische Hafenmetropole Antwerpen hat nach Angaben des Onlinedienstes flanderninfo.be in Sachen Bevölkerungszahl einen historischen Wendepunkt erreicht. Jüngsten Erhebungen zufolge leben dort zum ersten Mal mehr Menschen mit Migrationshintergrund als Bewohner flämischen oder belgischen Ursprungs. Größte Gemeinschaft sind demnach die Einwohner aus nordafrikanischen Staaten, gefolgt von Asiaten und Westeuropäern. Hauptgrund für diesen Wendepunkt sind die Geburtenzahlen, denn diese liegen bei den Einwohnern mit Migrationshintergrund in Antwerpen höher als bei den belgischstämmigen Bürgern. Bei Kindern bis zu zehn Jahren liegt der Anteil von Migrantenkindern bei drei Vierteln. (ctw)