© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 11/19 / 08. März 2019

Meldungen

WDR distanziert sich von ARD-Framing

DÜSSELDORF. Der WDR-Rundfunkrat hat sich von der Framing-Handreichung der ARD distanziert. Das Papier sei „keine vernünftige Grundlage für eine Diskussion“, sagte die Europaparlamentsabgeordnete Petra Kammerevert (SPD) laut Tagesspiegel bei der Sitzung des Gremiums. Ziel der sogenannten Anleitung (Manual) der Sprachwissenschaftlerin Elisabeth Wehling sei es gewesen, die Leistung der ARD für die Allgemeinheit zu betonen. Doch das Papier habe „genau das Gegenteil bewirkt und den öffentlich-rechtlichen Rundfunk beschädigt“, urteilte die Sozialdemokratin. Die stellvertretende Vorsitzende des Rundfunkrates, Dagmar Gaßdorf, habe die Handreichung eine „Dummheit“ genannt und distanziere sich ausdrücklich davon. WDR-Intendant Tom Buhrow bedauere, hier sei in bester Absicht etwas entstanden, was aus einer Vielzahl von Gründen nach hinten losgegangen sei. ARD-Generalsekretärin Susanne Pfab habe gegenüber dem Rundfunkrat Fehler zugegeben. „Das Manual unter diesem Titel einem größeren Kreis von Mitarbeitern zur Verfügung zu stellen, war unvorsichtig. Das würden wir sicher nicht mehr tun.“ (ag) 





Türkei wirft deutsche Journalisten raus

Ankara. Die türkische Regierung hat dem Tagesspiegel-Reporter Thomas Seibert und dem ZDF- Korrespondenten Jörg Brase die Akkreditierung entzogen. Nach türkischem Recht müssen damit beide Journalisten das Land verlassen. Gründe für die Entscheidung gab es laut Seibert nicht. Er und Brase wollen Einspruch einlegen. Derzeit warten noch zahlreiche Auslandskorrespondenten auf ihre aktuellen Arbeitsgenehmigungen, darunter mehr als ein Dutzend deutsche Reporter sowie Kollegen der britischen BBC. In der Türkei müssen sich ausländische Berichterstatter jedes Jahr neu akkreditieren. Reporter ohne Grenzen (ROG) nannte die Verweigerung der Pressekarten einen nicht hinnehmbaren „De facto-Rausschmiß“. Das Auswärtige Amt kritisierte die Ablehnung als „nicht nachvollziehbar“. Die Bundesregierung, Außenminister Heiko Maas (SPD) sowie die EU-Botschaft in Ankara setzten sich verstärkt für eine Bewilligung der Anträge ein und betonten die Pressefreiheit. (gb)