© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 12/19 / 15. März 2019

Merkel und Steinmeier unterstützen „Fridays for Future“
Geduldetes Unrecht
Josef Kraus

Da wollen es Tausende Schüler der zur Ikone hochgejubelten Greta Thunberg (16) nachmachen und „für das Klima“ die Schule schwänzen – am 15. März sogar weltweit. Und was tun Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Kanzlerin Angela Merkel? Sie loben die Schulverweigerer. „Ich glaube, daß das eine sehr gute Initiative ist.“ Das sagte Merkel in einer Video-Botschaft (Botschaft!). Es ist dies ein Buhlen um eine klimareligiöse Jugend aus gutsituierten Häusern, die kritiklos einer medial inszenierten Manie hinterherhechelt.

Dabei hatte Merkel noch Mitte Februar bei der Münchner Sicherheitskonferenz „Fridays for Future“ als Beispiel einer unkontrollierbaren Internet-Mobilisierung angeprangert und implizit in die Nähe russischer Propaganda gerückt. Kein Wort Merkels zur Verletzung der gesetzlichen Schulpflicht! Aber mit der Herrschaft des Unrechts hat die Kanzlerin phasenweise keine Probleme. Und Steinmeier fliegt extra klimaneutral (?) zu einer Demo nach Neumünster. Die permanente Verletzung der Schulpflicht ist aber ein Verstoß gegen ein Gesetz. 

Es wäre also an der Zeit, daß sich Schulminister endlich dagegen aufstellen. Oder trifft wieder zu, was Plato 375 vor Christus in seiner Politeia festhielt: „Wenn die Jungen am Ende auch die Gesetze verachten, weil sie niemand und nichts mehr als Herrn über sich anerkennen wollen, so ist das der schöne und jugendfrohe Anfang der Tyrannis.“