© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 12/19 / 15. März 2019

Entschuldigung der Woche
Landeszentrale für Nichtbildung
Björn Harms


Die Landeszentrale für politische Bildung in Baden-Württemberg  (LpBBW) ruderte am Dienstag kleinlaut zurück. „Es tut uns sehr leid, daß der ursprüngliche Tweet die zahlreichen Todesopfer mit dem Reaktorunglück in Zusammenhang gebracht hat!“, hieß es auf Twitter. „Wir haben eine Richtigstellung veröffentlicht.“ Was war geschehen? Noch am Montag hatte die Bildungsinstitution in einem Tweet an die Katastrophe von Fukushima vor acht Jahren erinnert. Mit einem entscheidenden Unterschied zu den historischen Ereignissen: Die rund 20.000 Erdbeben- und Tsunamiopfer schrieb sie kurzerhand zu Strahlentoten um. Man gedachte der „Opfer der Atomkatastrophe“ – Geschichtsklitterung par excellence. Denn laut UN-Abschlußbericht starb nicht eine einzige Person an den Folgen von Strahlung. Bezeichnend: Auch die Präsidentin des Landtags von Baden-Württemberg, Muhterem Aras (Grüne), der die Landeszentrale untersteht, teilte die abstruse Falschmeldung.