© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 12/19 / 15. März 2019

Meldungen

Phönizier segelten früher nach Südwestspanien

HEIDELBERG. Im 1. Jahrtausend v. Chr. kolonisierten die Phönizier von ihren Häfen im heutigen Libanon und Israel aus fast den gesamten Mittelmeerraum und stießen dann durch die Meerenge von Gibraltar in den Atlantik vor. Letzteres soll aber nicht vor 800 v. Chr. der Fall gewesen sein. Dem widersprechen jetzt allerdings Isotopenanalysen an phönizischen Münzen aus den Hortfunden von Dor, Akko und Ein Hofez durch ein Forscherteam der Universität Haifa unter Tsilla Eshel: Das Silber der Geldstücke des 10. Jahrhunderts v. Chr. stammt noch aus dem südanatolischen Taurus-Gebirge und von der Insel Sardinien, kam dann aber ab Anfang des 9. Jahrhunderts aus Erzlagerstätten im Südwesten der Iberischen Halbinsel (Online-Ausgabe von Spektrum der Wissenschaft vom 26. Februar 2019). Dieser Befund deckt sich mit einer Passage des Alten Testaments, welche besagt, daß die Phönizier bereits zur Zeit von König Salomo, also um die Mitte des 10. Jahrhunderts v. Chr. herum, nach Südwestspanien segelten. (ts)

 www.spektrum.de.





Khmer-Eliten verließen Angkor-Hauptstadt 

WASHINGTON. Das von den Khmer begründete Reich von Angkor dominierte vom 9. Jahrhundert n. Chr. an das kambodschanische Tiefland, bevor es 1431 infolge der Eroberung durch das Thai-Königreich Ayutthaya kollabierte. Allerdings begann der sukzessive Niedergang des Khmer-Imperiums schon lange zuvor. Als Gründe hierfür werden unter anderem Wassermangel, Seuchen und soziale Konflikte vermutet. Eine weitere Erklärung fanden jetzt Dan Penny von der Universität Sydney und dessen Kollegen. Anhand von Sedimentbohrkernen konnten sie nachweisen, daß es im 14. Jahrhundert zu einer Abwanderung der Eliten aus der gigantischen Reichshauptstadt Angkor Wat kam, woraufhin dann die dortige Infrastruktur zusammenbrach (Online-Ausgabe der Proceedings of the National Academy of Sciences vom 25. Februar 2019). Die Armeen von Ayutthaya drangen also lediglich in eine sterbende Metropole vor. Unklar bleibt weiterhin, wohin deren Führungsschicht verschwunden war und was den folgenschweren Exodus ausgelöst hatte. (ts)

 www.pnas.org





Erste Sätze

Am Tag, als der Junge geboren wurde, läuteten im ganzen Land die Glocken, Straßen und Gassen glänzten bunt geschmückt, und die Kinder hatten schulfrei.*

Frank Lisson: Friedrich Nietzsche, München 2004





Historisches Kalenderblatt

20. März 1939: Auf dem Hof der Berliner Hauptfeuerwache in der Lindenstraße werden in einer „Löschübung“ rund 5.000 von den Nationalsozialisten als „Entartete Kunst“ beschlagnahmte Ölgemälde, Zeichnungen Aquarelle, Grafiken und Plastiken verbrannt.