Ein erstes Interview als neuer Vorsitzender der Jungen Union in der Welt – schon prasselte von allen Seiten Kritik auf Tilman Kuban. „In den letzten Jahren haben sich viele in der CDU nicht mehr wohlgefühlt, weil wir bei unserer Ausrichtung eine Gleichschaltung erlebt haben“, hatte er die Mutter- (beziehungsweise Mutti-) Partei gerüffelt. Daß er kurz danach den Ausdruck „Gleichschaltung“ als „unpassend“ korrigierte, nützte wenig. Sogar die FAZ erhob den Zeigefinger und empfahl Kuban „ein paar Seminare zur Geschichte“. Gab es diese Aufregung eigentlich auch vor 19 Jahren? Als einer dem Tagesspiegel zu Protokoll gab: „Die CDU ist eine gleichgeschaltete Gruppierung gewesen, ohne innere demokratische Strukturen.“ Rezzo Schlauch von den Grünen war’s damals, rückblickend auf die affärengebeutelte Union der Kohl-Ära.