© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 14/19 / 29. März 2019

Meldungen

Gefährden autonome Pkws 118.000 Stellen?

DÜSSELDORF. Nicht nur die Umstellung auf E-Mobilität bedroht Zehntausende Arbeitplätze in Deutschland. Auch Digitalisierung und selbstfahrende Pkws könnten die Automobilindustrie völlig verändern. Im schlechtesten Fall könnten dadurch bis 2030 118.000 Stellen bei deutschen Autoherstellern verlorengehen, so die Studie „Beschäftigungswirkungen der Fahrzeugdigitalisierung“ der Forschungsförderung der Hans-Böckler-Stiftung (Böckler Impuls, 5/19). Die Berechnung erfolgte auf Basis aktueller Stückzahlen und Margen sowie Prognosen, die die Forscher Andrej Cacilo und Michael Haag vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) aus anderen Studien, Firmendaten und öffentlichen Statistiken abgeleitet haben. Wegen der abnehmenden Attraktivität von Pkws bei den Jüngeren, zunehmender Fahr- und Parkverbote in Städten sowie höherer Umweltstandards sei zu erwarten, daß künftig weniger Menschen ein eigenes Auto kaufen. Würden hingegen konventionelle Pkw durch automatisierte Fahrzeuge nur teilweise verdrängt und bliebe der Gesamtabsatz in etwa gleich, dann könnten durch das Erschließen neuer Märkte zusätzlich 140.000 Stellen neu entstehen. (fis)
 www.boeckler.de/118991.htm



„Gelddrucken schafft keinen Wohlstand“

FRANKFURT. Das EZB-Ratsmitglied Olli Rehn hat sich gegen notenbankfinanzierte Konjunkturprogramme ausgesprochen. Die in den USA entwickelte Moderne Geldtheorie (MMT) widerspreche „jeglicher Philosophie von Geldpolitik und würde wohl ins Desaster führen“, erklärte der finnische Notenbankpräsident in der Welt. „Durch Gelddrucken allein wird kein Wohlstand geschaffen.“ Ein ungeregelter Brexit stelle zwar derzeit die größte Gefahr dar, doch die EZB habe „vorsorglich mit der Bank of England Liquiditätsvereinbarungen geschlossen“, erläuterte der 56jährige Politiker der liberalen Zentrumspartei. Sogenannte Swap Line Agreements würden dabei sicherstellen, daß „die Finanzinstitute mit ausreichend Euro und Pfund versorgt werden, auch wenn die Geldmärkte kollabieren sollten“, so Rehn. (fis)
 www.suomenpankki.fi/en



Zahl der Woche

61,1 Milliarden Stunden arbeiteten die 44,8 Millionen Erwerbstätigen voriges Jahr in Deutschland. Das waren 1,4 Prozent mehr als 2017. Der bisherige Höchststand lag bei 60,3 Milliarden Stunden im Jahr 1991. Die Jahresarbeitszeit lag im Schnitt bei 1.363 Stunden pro Erwerbstätigen.
(Quelle: www.iab.de)