© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 14/19 / 29. März 2019

Meldungen

Zentralrat der Juden für schärferes NetzDG

BERLIN. Der Zentralrat der Juden hat eine Verschärfung des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes (NetzDG) gefordert. „Das NetzDG war ein wichtiger und richtiger Schritt, aber es scheint mir nicht in allen Punkten zu greifen“, sagte Zentralratspräsident Josef Schuster der Heilbronner Stimme. Es müsse deshalb rasch „optimiert werden“. Es sei nicht zu verstehen, daß Haßbotschaften nach wie vor nicht unverzüglich gelöscht würden. „Besonders schlimm ist, daß auch die antijüdischen Klischees aus der Nazizeit und Verschwörungstheorien einen breiten Raum einnehmen.“ In Deutschland würde die Grenze des Sagbaren bewußt nach rechts verschoben. Als Beispiel nannte Schuster Äußerungen des AfD-Vorsitzenden Alexander Gauland und des Landeschefs von Thüringen, Björn Höcke. „Und am Stammtisch könnte es heißen: Wenn die das schon sagen dürfen, dann wird doch wohl auch der Normalbürger nicht schweigen müssen. Und in den sozialen Netzwerken lassen sich dann solche sprachlichen Veränderungen blitzschnell an Millionen von Menschen verbreiten.“ Dies sei eine gefährliche Entwicklung für das Gemeinwesen. (ls)




Konsequenzen nach dem Relotius-Skandal

Hamburg. Der Spiegel hat personelle Konsequenzen aus dem Relotius-Skandal gezogen. So werden die in die Kritik geratenen Ullrich Fichtner und Mat­thias Geyer nicht wie geplant Co-Chefredakteur beziehungsweise Blattmacher. Dies gab der Spiegel-Verlag vergangene Woche bekannt, betonte dabei jedoch, daß die beiden „keine persönliche Schuld an den Betrugsfällen trifft“. Geyer tritt zudem die Leitung des Gesellschaftsressorts an die bisherige Vizechefin Özlem Gezer ab. Beide Journalisten bleiben bei dem Hamburger Nachrichtenmagazin. Fichtner wird „Reporter mit besonderen Aufgaben“ und soll Titelgeschichten erarbeiten sowie Großprojekte betreuen. Geyer wird als „Redakteur für besondere Aufgaben“ für die Textqualität verantwortlich sein. Wer stattdessen die nun vakanten Posten, die eigentlich zum Jahresanfang besetzt werden sollten, übernehmen wird, will der Spiegel noch bekanntgeben. (gb)




Aufrichtig würde ja bedeuten, daß ich jeden Titel, den ich ansage, tatsächlich so wertschätze, wie meine Worte zum Ausdruck bringen. Dem ist nicht immer ganz so.

TV-Moderatorin Andrea Kiewel im „FAZ“-Podcast



TV Tip

Montag, 1. April 23.35 Uhr, Arte

Der Prozeß

Dokumentation, die mit Archivaufnahmen einen der zahlreichen sowjetischen Schauprozesse aus den dreißiger Jahren nach-zeichnet.