© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 14/19 / 29. März 2019

Umwelt
Alptraum 5G-Netz
Tobias Albert

Bei den LTE-Auktionen klingelte die Kasse: 9,46 Milliarden Euro nahm der Bund für die Mobilfunkfrequenzen von Telekom, Vodafone & Co. ein. Bei der laufenden Versteigerung für das 5G-Netz dürfte es weit weniger sein. Der Steuerzahler soll die „Gigabit-Netze in jede Region“ sogar mitbezahlen, denn Berlin oder München sind Goldgruben – die Eifel oder Uckermark Zuschußgeschäfte. Und ob das gehypte 5G-Mobilnetz wirklich so kommt, wie von Industrielobbyisten gefordert, ist längst nicht ausgemacht. Ja, 5G kann sekundenschnell riesige Datenberge bewegen, es ist für die Kommunikation zwischen Maschinen und Sensoren unerläßlich. Doch es gibt eine Schattenseite: Bereits seit zwei Jahren warnen Hunderte Ärzte und Wissenschaftler vor den Gesundheitsgefahren. Da 5G im Mikrowellenbereich von zwei und 3,4 bis 3,7 Gigahertz mit kurzer Reichweite sendet, sind unzählige neue Sendestationen nötig.
Kann sich niemand mehr hochfrequenter elektromagnetischer Strahlung entziehen?

Praktisch niemand kann sich dann mehr der Hochfrequenz entziehen. Daß Elektrosensible schon jetzt in Sendernähe unter Schlafstörungen leiden, ist bekannt. Von langen Mobilgesprächen bei hoher Sendeleistung wird abgeraten. Und wie steht es um die 5G-Gefahr? Elektromagnetische Strahlung erzeugt Krebs, indem ein Photon (die „Träger“ der Strahlung) so viel Energie besitzt, daß es Moleküle im Menschen in einzelne Atome spalten oder Atome ionisieren kann, so daß energetisierte Elektronen durch den Körper fliegen. Beide Prozesse benötigen Photonen mit Energien im Elektonenvoltbereich. 5G-Photonen besitzen aber nur Energien zwischen 8 und 16 Mikroelektronenvolt. Das ist nach derzeitiger Lehrmeinung zu gering, um Gesundheitsschäden auszulösen. Der internationale „5G-Appell“ bezieht sich auf Alternativstudien, die eine Krebsgefahr nicht ausschließen – was manche 5G-Träume platzen lassen könnte.

 www.5gappeal.eu