© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 15/19 / 05. April 2019

Matthias Quent liegt ganz im Trend: Der Soziologe betätigt sich tatsächlich als Ideologe.
Doktor der Propaganda
Michael Paulwitz

Moslemische Gewalttäter? Alles Einzelfälle! Hat nichts mit dem Islam zu tun! Andersrum steckt dagegen mindestens die „rassistische Mitte der Gesellschaft“ dahinter, wenn nicht eine „rechte“ Weltverschwörung. Gemäß diesem Muster haben sich die üblichen „Sturmgeschütze“ in Politik und Medien nach dem Massenmord in Christchurch auch auf Islamkritiker und die „Identitären“ im besonderen eingeschossen. Die pseudowissenschaftliche Munition liefern doktorbetitelte Agitatoren wie der Jenenser Jung-Soziologe Matthias Quent.

Wer etwa glaubt, daß es jenseits zufälliger Anwesenheit im Land ein Volk gibt, wer unkontrollierte und unbegrenzte Migration in „Bevölkerungsaustausch“ münden sieht, der gehört für ihn schon zur rechtsextremen Internationale des Terrors: Trump, die Identitären, die AfD sowieso, Sarrazin, Gauland, die alle „rassistische Paranoia“ verbreiteten. Der Christchurch-Attentäter habe damit lediglich „Ernst gemacht“ – also sprach Doktor Quent in ausführlichen Zeitungsbeiträgen und komplizenhaften Souffleur-Interviews.

Die Mär der globalen „rechten“ Verschwörung ist ihm nicht mal so eben eingefallen. Im Medienzirkus, wo er seit Jahren als „Experte“ herumgereicht wird, hat er damit etwa auch schon nach der „Menschenjagd“ in Chemnitz die multikulturelle Propagandamaschinerie geölt. Im sozialdemokratischen Schwundorgan Vorwärts und im Blick nach rechts ist Quent Stammgast als AfD-Entlarver, selbst die FDP-nahe Friedrich-Naumann-Stiftung hing schon an seinen Lippen.

Darauf hat der Agitprop-Doktor, Jahrgang 1986, wohl zielstrebig hingearbeitet. Schon für seine Magisterarbeit erhielt er 2012 einen „Nachwuchspreis“ für Neonazi-Gedöns. Im Thüringer Landtag trat er als Sachverständiger des Rechtsterrorismus-Untersuchungsausschusses auf und mischt in etlichen „Kampf gegen Rechts“-Initiativen mit.

Wer sich so karrierebewußt im zivilgesellschaftlichen Dschungel einrichtet, der wird belohnt. 2016 bekam Quent einen weiteren Preis (diesmal für Zivilcourage – die er mit seiner allseits bejubelten Arbeit wage), vor allem aber schöne eigene Pfründe. Seitdem leitet er das „Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft“. Diese Thüringer „Forschungsstelle gegen Menschenfeindlichkeit“ ist ein von der regierenden Linken durchgedrückter Privat-Verfassungsschutz mit Klassenstandpunkt; Träger ist die Amadeu-Antonio-Stiftung, mit der Quent natürlich bestens vernetzt ist. 

Dort kann er sich vom zivilgesellschaftlich umverteilten Geld der Bürger, denen er – extremismusverdächtige Pauschalurteile hin oder her – terrorbegünstigende „rassistische“ und „muslimfeindliche Überzeugungen von vierzig bis fünfzig Prozent“ unterstellt, auch noch ohne jede demokratische Kontrolle bezahlen lassen und festangestellt agitieren. So „lebt sich’s bene“ im linken „Jene“.