Politik machen heißt an der Zukunft arbeiten“, schreibt das Essener Ratsmitglied Walburga Isenmann (CDU) auf der Internetseite ihrer Fraktion. Eines kann die hauptberufliche Lehrerin damit nicht meinen: die Zukunft ihrer Schüler am Alfred-Krupp-Gymnasium im Stadtteil Holsterhausen. Denn offenbar läßt die 61jährige große Teile des Schulunterrichts für anstehende Rats- und Ausschußsitzungen ausfallen. „Seit Februar sind im Kurs von Frau Isenmann 23 Stunden ausgefallen, und nur fünf wurden bislang gegeben“, berichtet eine aufgebrachte Mutter in der WAZ. Das Abitur ihrer Kinder stehe auf dem Spiel. Zumal das doppelte Spiel bereits seit Jahren bekannt sei. Der Fall Isenmann füllt bei der Schulaufsicht in Düsseldorf längst eine dicke Akte. Die Pädagogin hat derweil eine ganz eigenwillige Erklärung für ihr schulisches Fernbleiben: Nicht sie sei schuld am Unterrichtsausfall, sondern die Schule und die Schulaufsicht, da ihr Unterricht nicht so eingeplant werden konnte, daß er nicht mit ihren Politikterminen kollidiere.