© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 17/19 / 19. April 2019

Lesereinspruch

Im Ton vergriffen

Zu: „Christliche Heuchelei“ von Konrad Adam (JF 13/19)

Herr Adam vergreift sich im Ton. Er schreibt, die Verpflichtung am Evangelium Jesu Christi auszurichten, klinge schön, bringe aber wenig. Zu der hätten sich ja nicht nur die vielen Leute bekannt, „die Hexen foltern, Ketzer verbrennen und Könige ermorden ließen“. Doch keine einzige Hexe wurde von irgendeinem Frommen im Sinne des Evangeliums verbrannt. Aus Neid, Rachsucht und Unkenntnis der Schrift und der Gottesfurcht und im Namen von weltlichen Gerichten, die sich mit christlichen Kutten schmückten, geschahen die unsäglichen Dinge neben 1000fachem Guten von wirklichen Christen.

Schließlich fragt er: Warum in dieser Kirche Mitglied bleiben? Der Segnungsroboter, ein nebensächliches Schwachsinnsprojekt, sei die letzte Zumutung. Zumutung ist der Artikel, der ausblendet, unter welchem Sparzwang auch die Kirchen stehen. Von der evangelischen Kirche weiß ich, wie viel auf Spendenbasis gestemmt wird. Ja, das Ausschließen von AfDlern ist anzuprangern. Aber weder den Gott Abrahams noch die Kraft der Christusmystik sollte man unterschätzen. Jesus Christus ist der Eckstein Europas.

Silke Lueg, Bad Arolsen