Punk, das war einmal wilder Protest gegen die geltenden Konventionen und Sitten. Doch in der Bundesrepublik hat es der Kulturbetrieb geschickt geschafft, diese Subkultur im Takt des Mainstreams musizieren zu lassen. Einstige Punkgruppen sind längst die neuen „Volksmusikanten“ und ihre Lieder der Soundtrack für linksgrüne Gesellschaftsexperimente. 

Ganz in diesem Sinne haben „Die Ärzte“ nun die Einmarschhymne für Greta und andere Klima-Hysteriker geliefert. In „Abschied“ singt die selbsternannte „beste Band der Welt“: „Los komm, wir sterben endlich aus, denn das ist besser für die Welt (...) alles ist besser, als ein weiterer Tag, an dem wir den Planeten ruinieren.“ Misanthropische Umwelt-Ayatollahs lauschen verzückt. Und auch der ein oder andere Kommunist dürfte auf seine Kosten kommen, denn „bald wächst über unsere Städte Gras und all das schöne Geld in all den Banken, das nehmen sich die Ratten dann zum Fraß“. Dabei düfte es kaum etwas durchdacht Kapitalistischeres geben, als gesellschaftlichen Hypes die musikalische Untermalung auf den Leib zu schneidern, in der Hoffnung jeder „Friday for Future“-Demonstrant läßt als potentieller Kunde bei iTunes und Co. die Bandkasse klingeln.