© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 18/19 / 26. April 2019

Meldungen

Selenski: Friedens­prozeß soll neu starten  

KIEW. Die Zentrale Wahlkommission der Ukraine hat den Schauspieler Wladimir Selenski als Präsidenten der Ukraine bestätigt. Er habe 73 Prozent der Stimmen in der Stichwahl vereinen können. Der amtierende Präsident Petro Poroschenko ist mit 24 Prozent abgewählt. Die Wahlbeteiligung betrug 62 Prozent. 2014 lag sie bei 60. Die Wähler auf der Krim wurden nicht eingerechnet. Unterdessen erklärte der ukrainische Ministerpräsident Waldimir Hrojsman, er sei bereit mit Selenski zusammenzuarbeiten. „Im Prinzip wählen die Menschen nicht dafür, daß jeder Regierungsteil dem anderen Steine in den Weg legt, sondern dafür, daß die richtigen Entscheidungen für die Entwicklung des Landes getroffen werden.“ Gleichzeitig erklärte er, daß die Regierung die Entscheidung Rußlands, keine ukrainischen Mineralölerzeugnisse mehr zu kaufen, kontern wolle. „Was Erdölprodukte angeht, setzt Rußland seinen wirtschaftlichen Krieg gegen die Ukraine fort“, sagte Hrojsman. Der US-Sonderbeauftragte für Verhandlungen in der Ukraine, Kurt Volker, unterstützte den von Selenski angekündigten Dialog mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Dieser hatte kundgetan, den Minsk-Friedens-Prozeß wiederzubeleben. Volker erklärte: „Ich denke, was Selenski über den Konflikt gesagt hat, ist genau richtig. Er will das Land zurückbekommen.“ Direkte Gespräche seien notwendig. „Und daher denke ich, daß sein Wunsch, mit Putin zu sprechen, eine gute Sache ist“, sagte Volker in einem Interview mit dem amerikanischen Sender Public Broadcasting Service. (mp)

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Bis zu 80 rückkehrende  Kinder von IS Kämpfern  

STOCKHOLM. Der schwedische Geheimdienst Säpo hat mehreren Gemeinden mitgeteilt, daß sie einen Anteil der Kinder erhalten, die von Mitgliedern der islamischen Staatsterrorgruppe IS geboren wurden. Nach Angaben von Radio Sverige wird angenommen, daß sich zwischen 60 und 80 Kinder mit schwedischen Eltern, die dem IS beitraten, in Lagern in Nordsyrien befinden. Einige seien von ihren Eltern aus Schweden mitgenommen worden, während andere in Gebieten geboren wurden, die von der Terrororganisation kontrolliert werden. Mehrere seien Waisenkinder und viele seien krank, so der schwedische Rundfunk. Säpo ist verpflichtet, die Gemeinden zu benachrichtigen, wenn der Verdacht besteht, daß solche Kinder medizinische oder psychische Unterstützung benötigen könnten. „Wir wissen, daß sie hungern und krank sind, und wir nehmen an, daß sie traumatische Erfahrungen gemacht haben“, betonte Christina Kiernan, Stockholms Koordinatorin gegen gewalttätigen Extremismus. Noch prüft die schwedische Regierung, ob und wann die Kinder zurückkehren können. (ctw)