© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 18/19 / 26. April 2019

Meldungen

Schlimme Vorzeichen für die Nachgiebigkeit der EU

BERLIN. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) ist gegen den Neustart der Verhandlungen zum transatlantischen Handelsabkommen TTIP. Es sei ein „fatales Signal“ für die Gespräche mit den USA, daß die Bundesregierung „die Verhandlungsmandate im Rat der EU gegen die Stimme der französischen Regierung durchgewunken hat“, erklärte BUND-Vize Ernst-Christoph Stolper. „Solange die EU mit Strafzöllen auf Autos unter Druck gesetzt wird, sind ausgewogene Gespräche mit der Trump-Regierung nicht möglich – Verhandlungspartner müssen auf Augenhöhe agieren.“ Die getroffenen Zusagen, mehr Gen-Soja und Fracking-Gas zu importieren, seien „schlimme Vorzeichen für die Nachgiebigkeit“ der EU-Kommission. Das TTIP-Mandat müsse beendet werden, „sonst landen Gentechnik und Hormonfleisch schneller wieder auf dem Verhandlungstisch als uns allen lieb sein kann“. (fis)

 trade-leaks.org





Afrikanische Milben in Europa bald heimisch?

STUTTGART. Der Klimawandel erhöht die Überlebenschancen von aus den Tropen und Subtropen nach Europa eingeschleppten Arten (JF 17/19). Nachdem sich in Südwestdeutschland die Tigermücke etabliert hat, bereitet neuerdings das Vordringen von Milben Sorgen, die entweder durch den globalen Handel mit Reptilien oder auf natürlichem Weg durch Vogelzug eingeschleppt werden. Da bei Vogel-Milben bereits das arabische Alkhumra-Virus (Erreger des hämorrhagischen Fiebers) sowie Rickettsien (Erreger des Zecken-Fleckfiebers) nachgewiesen wurden, ergebe sich die Notwendigkeit, das seit 2007 registrierte Vordringen dieser invasiven Arten präziser zu erforschen (Naturwissenschaftliche Rundschau, 1/19). (ft)

 naturwissenschaftliche-rundschau.de





Statt Lithium-Ionen- neue Festkörper-Akkus?

WÜRZBURG. Abgesehen vom US-Modell Tesla 3 sind die meisten E-Autos mit Lithium-Ionen-Akkus „Made in Asia“ ausgestattet. Diese Stromspeicher sind groß, schwer, stoßempfindlich und brandgefährlich. Ihre Reichweite ist begrenzt, das Aufladen dauert lange. Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Silicatforschung (ISC) wollen in Kooperation mit der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt diese Nachteile mit einer neuen Batteriegeneration „Made in Europe“ beheben. Ihre noch in der Entwicklung befindlichen Festkörper-Akkus enthalten keine Flüssigkeiten, denn das Leitmedium zwischen Anode und Kathode besteht aus einem festen Stoff, der aber für Ionen durchlässig ist. Sie sind damit wesentlich sicherer und haben eine höhere Energiedichte als Lithium-Akkus (Weiter vorn, 1/19). (ck)

 www.isc.fraunhofer.de





Erkenntnis

„Ich finde es industriepolitisch wichtig, daß wir unsere gegenwärtig bis 2021 begrenzten Förderprogramme für batterieelektrische Fahrzeuge und Plug-in-Hybride auf das ganze nächste Jahrzehnt ausdehnen.“

Olaf Scholz, Bundesfinanzminister, Vizekanzler und SPD-Vize