© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 19/19 / 03. Mai 2019

Leserbriefe

Zum Lesereinspruch: „Weltweites Mißtrauen“ von Dr. Michael Kanno, JF 18/19

Lieber ein Tauschgeschäft

Meine Meinung: Total daneben! Ich würde gern unser Bürschlein Maas gegen einen Lawrow eintauschen. Dann wüßte ich, daß deutsche Interessen vertreten werden.

Heinz Draheim, Unterbreizbach






Zu: „Repressive Hüpfburgen“ von Marc Jongen, JF 17/19

Bereits an Gymnasien

Als Schüler eines Gymnasiums muß ich bedauerlicherweise mitteilen, daß dieser „Verfall der Debattenkultur“ nicht nur an Hochschulen stattfindet. Bei uns an der Schule muß jeder dem Mainstream angehören. Wer das nicht tut, muß Anfeindungen ertragen. Immer wieder finden „Aktionen gegen Rassimus“ statt. Dabei geht es nur um den Rassimus gegen Ausländer. Der Rassismus gegen Deutsche wir erst gar nicht angesprochen, wobei diese als „langweilig“, „Kartoffeln“, „peinlich“ und „Nazis“ tituliert werden. Äußert sich jemand rechts oder bekennt sich jemand als „liberaler Rechter“, so wie es ein weiterer Schüler getan hat, gibt es am Ende der Stunde ein Gespräch mit dem Lehrer, welcher einem einredet, daß das schlecht sei und man das zu überdenken habe. Dazu wird rechts jederzeit mit „rechtsextrem“ und „nationalsozialistisch“ verbunden.

Menico Reiser, Filderstadt-Bernhausen




Angriffe im Siegerland

Selbst im Siegerland wohnend, konnte ich den in den beiden großen örtlichen Medien tobenden Leserbriefkrieg pro oder kontra der Vorträge von Marc Jongen und Thilo Sarrazin an der Siegener Uni live verfolgen. Besonders die infantile Stellungnahme der hier in der Siegener Universität amtierenden AStA-Vorsitzenden hatte es mir angetan und ich schrieb flugs einen ausführlichen Leserbrief, in dem ich vor allem auf die Verpflichtung einer jeden Universität zum intellektuellen Argumentationsaustausch hinwies und der jungen Studentin Nachhilfe in Demokratie empfahl. 

Aber ich staunte nicht schlecht, als ich nur wenige Wochen später selbst zum Mittelpunkt einer ganz ähnlichen Hetzkampagne wurde. Ohne Vorwarnung sah ich mich am 4. März 2019 in einem großen Artikel in der Siegener Zeitung an den Pranger gestellt und aufgefordert, ein Bild, das ich im Jahre 2016 der Stadt Hilchenbach als Dauerleihgabe gestiftet hatte, „unverzüglich aus dem Rathaus zu entfernen“! Grund dieser nachdrücklichen Forderung des Grünen Peter Neuhaus ist, daß ich seit circa einem Jahr nicht mehr in der CDU, sondern seitdem Mitglied der AfD bin. Der empfindliche Grüne möchte „nicht unter einem Bild sitzen, das der Stadt von einem führenden Mitglied einer demokratiegefährdenden Partei“ gestiftet worden ist. Im Artikel wurden auch ganz private Dinge, die der Grüne aus dem Internet über mich erschnüffelt hatte, veröffentlicht! Selbst vor dem guten Namen meines 2015 verstorbenen Mannes, für den das besagte Bild einst von einem Freund gemalt wurde, machen die „Linksfaschisten“ nicht halt. Datenschutz gilt scheinbar nur für Verbrecher, aber Mitglied in der AfD zu sein, rechtfertigt wohl alles. Doch erfreulich war, daß die Siegener Bürger, die dieses Schauspiel mit sehr vielen und engagierten Leserbriefen kommentierten, doch noch nicht jegliches Gerechtigkeitsgefühl verloren haben. Viele nette Menschen, die ich gar nicht kannte, zeigten sich empört über dieses Verhalten von Grünen und Linken. 

Deutlich wurde bei der Aktion aber, daß sich die Angriffe der Linken und Grünen gegenüber Mitgliedern oder Sympathisanten der AfD deutlich verschärft haben, besonders, seit die AfD Wahlerfolge feiert. In meinem Fall ist es wohl die Angst, ich könnte als AfD-Kandidatin womöglich 2020 ins Hilchenbacher Rathaus gewählt werde. Dagegen wollen die Grünen und andere schon jetzt ein „Breites Bündnis“ schmieden, um „über alle Partei- und Fraktionsgrenzen hinaus zu einer klaren Absage an die AfD (zu) kommen“, so Peter Neuhaus am 15. April 2019 in einem Brief an alle Stadtverordneten des Hilchenbacher Rates. Die Sache ist also nicht zu Ende, ich muß weiter mit Angriffen der Gutmenschen rechnen. Das zeigt, daß eigentlich jeder, der sich politisch „nicht korrekt“ äußert, jederzeit mit solch unfairen und persönlichkeitsverletzenden Attacken rechnen muß.

Regine Stephan, Hilchenbach






Zu: „Anschlag auf die Alma mater“ von Tobias Albert, JF 17/19

Das Schicksal Theodor Lessings

Wie sich immer wieder zeigt, ist Intelligenz nicht unbedingt an akademische Titel oder den Besuch akademischer Lehranstalten gebunden. Noch vergleichsweise harmlose Indizien hierfür sind beschmierte Toiletten in so manch akademischer Kaderschmiede. Schlimmer sind die im Beitrag genannten Krawalle in Hörsälen, die so keineswegs neu sind, und zwar nicht erst seit 1968. Eine bleibende Warnung ist das Schicksal des deutsch-jüdischen Philosophen und politischen Publizisten Theodor Lessing. Der hatte 1925 eine entlarvende Charakterstudie über den späteren Präsidenten Hindenburg geschrieben, was Lessing eine erbitterte Gegnerschaft gleich von mehreren Seiten einbrachte. Da gründeten Studenten einen „Kampfausschuß gegen Lessing“ mit den Forderungen nach Boykott seiner Vorlesungen, Entziehung seiner venia legendi und Entfernung von der Universität Hannover. Unter dem Druck von etwa tausend Studenten, die am 18. Juni 1926 mit der Abwanderung nach Braunschweig drohten, verlor Lessing, im Stich gelassen von Rektorat und vielen Professorenkollegen, und in eine unbefristete Beurlaubung bei reduzierten Bezügen verabschiedet, seine Lehrtätigkeit. 

Am 1. März 1933 flüchtete er mit seiner Familie nach Marienbad/Mariánské Lázne, wo er am 30. August den Mördern Rudolf Max Eckert, einem Kriminellen und Wilddieb aus dem Dorf Schanz/Valy und Rudolf Zischka, als Fahrer im Hotel „Marienbader Mühle“ in Auschowitz/Úšovice angestellt, zum Opfer fiel. Nach der Befreiung hatte das Kreisgericht in Cheb/Eger Rudolf Eckert schließlich zu 18 Jahren Freiheitsentzug verurteilt, ihn dann 1956 amnestiert und in die BRD entlassen. Zischka bekam noch von einer Nazi-Dienststelle eine neue Identität und den Namen Theodor Rudolf Körner. Er starb unerkannt 1978 in Wernigerode. Selbst seine Familie kannte seine Vergangenheit nicht. 

Heute steht ein neu gestaltetes Grabmal für Lessing auf dem Marienbader jüdischen Friedhof, das zugleich an den ersten politischen Mord der Nationalsozialisten im Ausland erinnert. Der Schöpfer des Grabmals ist der Marienbader Akademische Bildhauer Vitezlav Eibl, der auch das Goethe-Denkmal auf dem Marienbader Goethe-Platz geschaffen hat. Auch am letzten Quartier des Ermordeten erinnert eine Tafel an diese Bluttat.

Peter Uhrbach, Markkleeberg






Zu: „Nach Osten ausgerichtet“ von Georg Alois Oblinger, JF 17/19

Zusammenfluß vermieden

Etwas verwundert bin ich darüber, daß der Autor ausführlich über die christliche Licht- bzw. Sonnensymbolik schreibt, ohne den bereits vor dem Christentum weit verbreiteten Kult um den persischen Gott Mithras, den die Römer Sol Invictus nannten, zu erwähnen. In der christlichen Religion sind mancherlei antike und vorantike Inhalte zusammengeflossen. Oder würde ein solches „Eingeständnis“ dem Christentum Abbruch tun?

Wilhelm Hacke, Witten






Zu: „Frisch gepreßt / Brexit“, JF 17/19

Lieblos, fast abwertend

Das hier rezensierte hervorragende, scharfsinnige Buch sucht seinesgleichen. Selten wird so kundig, sachlich, sine ira et studio, treffsicher, exzellent und zum Teil auch amüsant über die Briten, ihre Geschichte, Politik, Kultur, ihren Nationalcharakter, kurz: über die Hintergründe des Brexit informiert. Die Briten sind nun einmal „sui generis“, in vielerlei Hinsicht, und werden das hoffentlich auch bleiben; die EU-Blablablas der Eurokraten & Co. haben viele (ich auch) schon lange satt! „Einordnung, gar Unterordnung gehört nicht zur britischen DNA“ – Buchsteiners wichtigster Satz neben einigen anderen trifft voll ins Schwarze. Ihre Besprechung bleibt da leider ziemlich allgemein und lieblos, und informiert nicht über die springenden Punkte. Als jahrzehntelange unheilbare Anglophile, die Land, Leute und alles „Drumherum“ kennt, schätzt und liebt, hatte ich das Buch sofort gekauft. Es sticht definitiv heraus aus all den üblichen Bashings, arroganten Äußerungen, Allgemeinplätzen und unqualifizierten Kommentaren über Großbritannien und den Brexit, die in Politik und Medien sonst zu hören sind.

Ute Vogt, Schossin






Zur Meldung: „Mazyeks Forderung stößt auf Ablehnung“, JF 16/19

Nicht einmal angedacht

Der Vorsitzende des Zentralrates der Muslime, Aiman Mazyek, fordert also, einen „Bundesbeauftragten gegen Muslimfeindlichkeit“ zu berufen. Wie reagierte wohl die muslimische Community, allen voran Herr Mazyek, würde von kirchlich christlicher Seite die Bundesregierung aufgefordert, einen „Bundesbeauftragten gegen Christenfeindlichkeit durch Muslime“ zu berufen? Denn dies hätte eine konkrete Berechtigung, da die christlich-westliche Welt ständiger muslimischer Bedrohung ausgesetzt ist. Wir sind die „Unläubigen“, die möglichst zu töten seien (siehe diverse Suren). Die hier laufenden Antirassismus- und Antidiskrimisierungskampagnen müßten daher ebenso für die islamische Seite gelten, worauf von entsprechender Regierungsstelle aber nie hingewiesen wird. Im Gegenteil, die „Schuldigen“ sind immer nur in der westlich demokratischen Welt zu suchen. Ein entsprechender Gegenantrag zu Herrn Mazyeks Ansinnen wird nie erfolgen, solange Kanzlerin Merkel regiert, die ernsthaft behauptet: „Der Islam gehört zu Deutschland“, und solange zwei Kirchenvertreter auf dem Tempelberg in Jerusalem im Beisein eines Imams ihr Kreuz verbergen. Zu Recht wurde wenigstens der muslimische Antrag abgelehnt.

Hanna-Ulrike Schulz, Bockhorn






Zu: „Keine grüne Herzensangelegenheit“ von Georg Stürtz, JF 16/19

Massiver medialer Widerstand

Windräder führen zu gesundheitlichen Schäden, und sie sind (zumal für mich als Natur- und Vogelfreund) sinnlos, weil Kohlenstoffdioxid (CO2) keinen Einfluß auf das Klima hat. Der JUNGEN FREIHEIT scheint es nicht ganz leicht zu fallen, eindeutig gegen den CO2-Klima-Irrsinn Stellung zu beziehen. So betonen die Artikel über Permafrost (JF 15/19) und Plastikmüll (JF 16/19) die Bedeutung des „bösen CO2“ für das Klima. 

Daß ein großer Teil der Bevölkerung die falsche Vorstellung entwickelt hat, das vom Menschen produzierte CO2 beeinflusse das Klima, liegt vor allem an der Desinformation durch die Medien. Jeder schätzt die Pressefreiheit, aber sie bedeutet, daß die Medienleute törichterweise als qualitativ-charakterlich über dem Rest der Bevölkerung stehend eingestuft werden. Sie handeln ihren eigenen Interessen entsprechend. In Deutschland sind die Medien in der Hand grüner (linker) Ideologen. Entsprechend leisten sie massiven Widerstand gegen den Beweis, daß CO2 keinen Einfluß auf das Klima hat.  So meinte am 6. April Carsten Fiedler, Chefredakteur des Kölner Stadt-Anzeigers, im Leitartikel: „Demokratie muß Diskussionen zulassen. Sie funktioniert aber nicht, wenn grundlegende Fakten in Frage gestellt werden“. Was „grundlegende Fakten“ sind, sollte nicht ideologisch, sondern durch logisches Denken entschieden werden. Fast jeden Tag berichten die Medien von irgendeinem größeren Unwetter irgendwo auf der Welt, meist mit Hinweisen auf einen Klimawandel und auf das vermeintlich „böse“, „vom Menschen gemachte Treibhausgas Kohlenstoffdioxid, CO2“.

Detlef Rostock, Erftstadt




Windige Flächenversiegelung

In Greiz hat das Landratsamt zwei weitere Windenergieanlagen für den Windpark Gütterlitz genehmigt. Dagegen wendete sich Bürgermeister Peter Orosz mit den Worten: „Wir lassen uns das nicht gefallen.“ Die Stadt Triptis läßt sich hierbei von Armin Brauns aus Dießen am Ammersee beraten und vertreten – einem Rechts­anwalt „für Verhinderung beziehungsweise Begrenzung von Windkraftanlagen“. Dies scheint auch bitter nötig. Wir haben in Deutschland derzeit 30.000 Windräder, bis zu 60.000 sollen es nach dem Willen der Öko-Verrückten werden. Abgesehen von den negativen Sofort-Begleiterscheinungen der Windräder für Mensch und Natur (gesundheitliche Beeinträchtigungen, Vogel- und Insekten-Schreddern, Landschaftszerstörung usw.) verbirgt sich hinter jedem einzelnen Windrad in absehbarer Zukunft ein gewaltiges Entsorgungsproblem, an das heute noch niemand denkt oder denken will. Jedes Windrad bedarf eines 400 Quadratmeter großen Betonsockels, das sind 30.000 (und bis zu 60.000) mal 400 Quadratmeter nicht sichtbare Flächenversiegelung, die keiner je wieder – schon aus Kostengründen – zurückbauen wird. Erst recht nicht jene, welche sich am Windstromwahn dumm und dämlich verdient haben. Wächst Gras drüber, sieht es ja keiner ...

Zudem verfügt jedes Windrad über drei Rotorblätter aus einem Harz-Kunststoff-Gemisch, das nicht entsorgbar ist – das sind in Summe zwischen 90.000 und 180.000 Rotorblätter, die ein Entsorgungsproblem darstellen. Wissen das auch die Klima-Jünger? Vermutlich wird man dereinst die Rotorblätter mit Großschiffen „umweltfreundlich“ nach Südostasien oder Afrika schippern, wo sie dann von „Fachleuten umweltgerecht entsorgt“ werden, sprich: von Laien und Stümpern (jedenfalls armen Schluckern), vielleicht sogar von Kindern unter Mißachtung sämtlicher Umwelt-, Gesundheits- und Unfallverhütungsvorschriften verbrannt werden. Das alles zum Wohle grüner Politik in und über Deutschland und Europa.

Albrecht Krenbauer, Langenwetzendorf