© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 20/19 / 10. Mai 2019

Zeitschriftenkritik: Der Fels
Europas Schätze unter Druck
Werner Olles

In seinem Vortrag vor dem Familienbund der Katholiken in Augsburg analysierte Professor Werner Münch im März, mit welchen Maßnahmen die EU „die Familie, Europas kostbarsten Schatz“, in den Würgegriff nimmt. Münch beginnt mit den historischen und theoretischen Grundlagen des Feminismus, der Frauenfrage als Klassenfrage und des Radikalfeminismus. Er zitiert die französische Philosophin Simone de Beauvoir mit ihrer biologisch-wissenschaftlich absurden Aussage: „Man kommt nicht als Frau zur Welt, man wird dazu gemacht!“ Danach hänge die Gender-Identität einer Person wesentlich davon ab, wie sie als Kind erzogen wurde.

Tatsächlich hat Gender überhaupt nichts mit der Gleichstellung und Gleichwertigkeit von Mann und Frau zu tun, wie ihre Vertreter gegen jedes bessere Wissen immer wieder behaupten. Unterstützt wird die Dekonstruktion der Geschlechteridentitäten von einer Fülle von staatlich alimentierten Lobbygruppen in den Konferenzen der UN und der EU. Doch die Gender-Ideologie ist eine Pseudo-Wissenschaft mit verhängnisvollen Folgen für die Gesellschaft, die dem Individuum grenzenlose Freiheit verspricht, dabei jedoch verschweigt, daß sie ihn zum Sklaven von Begierden und Objekt von Manipulationen macht. Gender als Ideologie mit einem totalen Herrschaftsanspruch: dies sah bereits C.S. Lewis, Professor für englische Literatur des Mittelalters, in seinem Essay „Die Abschaffung des Menschen“ prophetisch voraus. 

Jürgen Liminski beschreibt in der aktuellen Ausgabe der katholischen Monatszeitschrift  Der Fels (Mai 2019) den „Kirchenkampf in Frankreich“, wo die Schändungen und Verwüstungen in Kirchen ständig zunehmen. So wurden allein im Februar 47 Kirchen geschändet, zum Teil angezündet und geplündert, vielfach wurden Heiligenfiguren geköpft. Die offiziell registrierte Zahl der Angriffe auf christliche Kirchen und Gräber stieg von 878 im Jahr 2017 auf 1.063 im vergangenen Jahr. Andere Zahlen sprechen jedoch dafür, daß es sich um drei Kirchen pro Tag handelt, die einen Angriff zum Opfer fallen. So ist die Kathedrale von Saint-Denis in diesem Zusammenhang ein besonderer Ort. In der Basilika des gleichnamigen Vorortes von Paris sind fast alle Monarchen des Landes bestattet, daher war sie bereits während der Revolution Ziel des kirchenfeindlichen Mobs, der die Särge öffnete, plünderte und die Überreste der Verstorbenen zerbrach. Saint-Denis wird aber auch immer stärker von schwarz- und nordafrikanischen Einwanderern bewohnt (darunter zahlreiche Illegale). Sie wissen, daß in der Basilika nicht nur Frankreichs Könige aufgebahrt sind, sondern daß sie auch das Grab Karl Martells birgt, jenes Heerführers, der 732 in der Doppelschlacht bei Tours und Poitiers den Vormarsch der arabischen Heere gegen das Zentrum des Abendlandes aufhielt. Dies verleiht dem Ort hohen Symbolwert und macht es unwahrscheinlich, daß die Zerstörungen nur Akte jugendlichen Vandalismus waren.

Kontakt: Der Fels Verein e.V., Eichendorffstr. 17, 86916 Kaufering, Tel.: 0 81 91/ 96 67 44. Der Bezug der Zeitschrift ist kostenlos, Spenden sind willkommen.

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