© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 21/19 / 17. Mai 2019

Meldungen

Melilla: Illegale überwinden  Grenzzaun

MELILLA. Erneut haben am vergangenen Sonntag rund hundert Schwarzafrikaner den Grenzzaun der spanischen Enklave Melilla in Nordafrika gestürmt. Dabei gelang es nach Angaben der spanischen Strafverfolgungsbehörde 52 undokumentierten Migranten aus der südlichen Saharazone auf spanischen Boden und somit nach Europa zu gelangen. 50 weitere seien durch marokkanische und spanische Grenzbeamte aufgehalten worden. Ersten Angaben zufolge wurden dabei vier Beamte der Guardia Civil leicht verletzt. Im Anschluß bekundete der Präsident Melillas, Juan José Imbroda (Partido Popular), nach Angaben des Melilla Hoy den am Grenzzaun verwundeten Polizisten der Guardia Civil seine Solidarität und kritisierte, daß in den Nachrichten nur von den verwundeten Migranten berichtet worden sei. Parallel dazu lobte die Regierungsbeauftragte in Melilla, Sabrina Moh (PSOE), die Kooperation mit Marokko bei der Grenzsicherung. Zuletzt hatten im Oktober 2018 rund 300 „Subsaharians“ versucht, den Grenzzaun zu überspringen. Dabei wurden neun Beamte der Guardia Civil sowie 26 Illegale verletzt. 233 Afrikaner schafften den Sprung auf spanisches Gebiet. (ctw)





Bolsonaro erleichtert Brasilianern Waffenkauf 

BRASILIA. Brasiliens oberster Gerichtshof hat Präsident Jair Bolsonaro und das Innenministerium aufgefordert, auf die Vorwürfe, der jüngste Waffenliberalisierungserlaß sei verfassungswidrig, zu reagieren. Bolsonaro hatte zuvor Steuereintreibern, Busfahrern, gewählten Volksvertretern, Anwälten, Jägern, Journalisten, Bewohnern ländlicher Orte und weiteren das Tragen von geladenen Waffen in der Öffentlichkeit erlaubt. Diese Bürger müssen fortan keinen Waffenschein mehr bei einer Bundesbehörde beantragen. „Öffentliche Sicherheit beginnt im eigenen Zuhause“, begründete der ehemalige Fallschirmjäger-Hauptmann die Maßnahme. Jeder dürfe in Zukunft – je nach Art ihrer Waffenlizenz – zwischen 1.000 und 5.000 Schuß Munition pro Jahr kaufen. Bisher lag die Höchstgrenze bei 50 Schuß. Dank des Erlasses dürfen nun Munition und Waffen importiert werden, auch wenn im Land ähnliche Produkte hergestellt werden. „Wir haben das Monopol gebrochen“, feierte Bolsonaro das Papier. Die Aktie des brasilianischen Waffenherstellers Taurus verzeichnete nach der Verkündung einen Wertanstieg von zehn Prozent. Der Kurs sank mittlerweile wieder auf Ausgangsniveau. Eine psychologische Untersuchung und ein Sicherheitskurs als Voraussetzung für den Waffenbesitz bleiben durch die Neuregelung unverändert. Auch müssen Käufer weiterhin über 25 Jahre alt sein und dürfen keine Vorstrafen haben. Das Dekret soll Anfang Juni in Kraft treten. (tb/mp)