© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 21/19 / 17. Mai 2019

Leserbriefe

Zum Schwerpunktthema: „Die grüne Mobilisierung“, JF 20/19

Grassierende Unwissenheit

Der Grünen-Hype ist aus meiner Sicht als Ingenieurwissenschaftler „alter Art“ ein Indikator für die grassierende Unwissenheit in unserer Gesellschaft, gefördert durch ein verkommenes Bildungssystem mit ideologisch verblendeten Lehrern, unterstützt durch eine ebensolche Bürokratie und für ihr Amt ungeeignete Minister. Was ist von Politikern und Journalisten zu erwarten, die sich noch rühmen, MINT-Fächer in der Schule schnellstmöglich abgewählt zu haben, die Klima nicht definieren und nicht vom Wetter unterscheiden können und dann ein verhaltensgestörtes Kind hochjubeln, ohne die Inhalte und Konsequenzen von dessen Forderungen überhaupt zu verstehen? Was die grüne Partei betrifft, lautet mein äußerst beunruhigender Befund, daß diejenigen, die dieses Land regieren und verändern wollen, Wissen als im Grunde unethisch und irgendwie „rechts“ betrachten und offenbar nicht die blasseste Vorstellung davon haben, nach welchen technisch-wissenschaftlichen Prinzipien es mit seinen gerne in Kauf genommenen Annehmlichkeiten eigentlich funktioniert. In einer tatsächlichen Wissensgesellschaft wäre eine Frau Baerbock mit ihrer Aussage über die Speicherungsfähigkeit des Stromnetzes ein für allemal als für ein politisches Amt in einem ambitionierten High-Tech-Land unqualifiziert aus dem Spiel gewesen. Auch würde es zum Allgemeinwissen gehören, daß es das Waldsterben in der medial zelebrierten Form niemals gegeben hat, die Brent-Spar-Kampagne auf von Greenpeace verbreiteten „Fake News“ beruhte und die Anti-Diesel-Kampagne mit wissenschaftlich gesicherter Toxikologie nicht das Geringste zu tun hat. Grün ist nicht nur die Farbe des Propheten, sondern auch von gemeingefährlicher  wissensferner Besserwisserei.

Prof. Dr.-Ing. Jürgen Althoff, St. Wendel




So typisch für diese Republik

Der Hype um dieses Mädchen ist nach wie vor schon erstaunlich. Bis jetzt ist in den tonangebenden Medien noch niemand auf die Idee gekommen, einen Zusammenhang zwischen ihrer Erkrankung und ihrem fast „manischen“ Verhalten zu sehen. Doch den gibt es durchaus: Das Asperger-Syndrom schlägt hier wohl ziemlich zu ... Es ist so typisch für diese Republik. In unseren Nachbarländern interessiert sich kein Mensch für diese Schulschwänzerin. Neulich gewann der Zuschauer fast den Eindruck, daß Anne Will Jesus oder Gandhi zu Gast habe.

Chris Dasch, Saulgrub/Ammergebirge




Wir wollten der Umwelt nutzen ...

Wenn ich in den Medien vom „Klimawandel“ höre oder lese, kräuseln sich bei mir die Nackenhaare. Meine Frau und ich fahren seit einem halben Jahr Elektroautos, entdeckten erst jetzt, was für ein Energieaufwand und welche Umweltverschmutzung bei der Herstellung betrieben wird, finden immer mehr Steigerungen der Preise bei Aufladungen an öffentlichen Säulen und sind froh, unsere eigene PV-Anlage zu haben, die ein Laden der Akkus umweltschonend und zu geringem Preis möglich macht. Und wir wollten der Umwelt nutzen! Die E-Auto-Prämie mußte ich mit mehrmaligen Telefonaten – obwohl die Formulare online ausgefüllt wurden – beim Ministerium anmahnen (Antwort: „Ach, Gott, ja, die habe ich übersehen!“). Gleichzeitig berichtet die Presse, die Prämien würden nur zögerlich abgefordert. Warum nur, bei diesen Sachbearbeitern?! 

Und Klimawandel ist seit diesem kleinen Mädchen (Greta) wieder mal der absolute Renner. Als die CDU gegen die Abschaltung von Kernkraftwerken wetterte (nein, geht nicht so leicht, wer soll denn den Strom erzeugen, wir müssen dann kaufen, wird sich im Strompreis niederschlagen, ...), hat kein sogenannter Journalist einen riesigen Aufstand geprobt. Daß die grünen Umweltschützer des Bundestages selber in tonnenschweren gepanzerten Luxusautos gefahren werden, die haufenweise Schadstoffe ablassen, aber schnell ihr Fahrrad in die Kamera halten, wenn ein regierungsfreundlicher Journalist sie zum Interview bittet, oder wenn unsere Kanzlerin sich in Flugzeuge setzt, CO2-Gase ausstoßend wie ein Vulkan, dann schweigt die Presse. Nur zögerlich wird über das Management unserer „Verteidigungs“-Ministerin berichtet, die diese Schrottflieger unter ihrer Kontrolle hat. 

Wenn allerdings jemand behauptet (und es sind beileibe nicht nur Anhänger der AfD!), daß der ganze Lärm um den Klimawandel zu laut ist, weil selbst ernstzunehmende Wissenschaftler und Institute die alleinige Verantwortung des Menschen anzweifeln, dann ist allein diese AfD verantwortlich. Kein sogenannter „Spezialist“ oder „Journalist“ – beide Bezeichnungen sind nicht gesetzlich geschützt und können von jedem Tölpel geführt werden – sagt etwas zur Verschiebung der Erdachse, zum Wandern der Pole, die die Hauptursachen des Wandels des Klimas sind. Oder schieben die Mitglieder einer demokratisch gewählten Partei namens AfD oder andere „populistischen“ europäischen Parteien die Erdachse oder die Pole mit vereinten rechten Kräften durch die Gegend?

Holger Kellas, Treia






Zu: „Ende der Landschaftspflege“ von Peter Streichan & „Schrumpfende Pfründe“ von Jörg Kürschner, JF 20/19

Selbstbedienungsmentalität

Die Parteienfinanzierung ist ein besonders eklatantes Beispiel für die Selbstbedienungsmentalität der politischen Klasse. Die Entscheidung des Daimler-Vorstandes, die Parteienfinanzierung einzustellen, ist daher zu begrüßen, zumal dieses Unternehmen jeden Euro, jeden Cent sogar für die Zukunftssicherung eines der ältesten deutschen Unternehmen dringend benötigt. Die Parteien werden nicht zu kurz kommen. Deren Kreativität, an das Geld der Steuerzahler zu kommen, ist unendlich. Selbst eingehende Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichtes werden in ihr Gegenteil verkehrt und für das Abzocken weiterer Millionen genutzt. 

Das „Blähparlament“ mit 709 Abgeordneten ist ein staatspolitischer Skandal. Die USA, die vier mal mehr Einwohner haben und zehn mal so groß sind, kommen mit 435 Abgeordneten aus. Eigentlich soll der Bundestag 598 Abgeordnete umfassen; die aktuelle Zahl von 709 bedeutet, daß 111 mediokre Parteifunktionäre einen gutbezahlten Job mit üppigen Pensionen zugeschustert bekommen haben. Neben beinahe 10.000 Euro monatlichen Diäten und einer steuerfreien Kostenpauschale von knapp 4.500 Euro gibt es noch eine Bundesbahnnetzkarte 1. Klasse und First-Class-Reisen in alle Welt. Für den Steuerzahler ist die Rechnung aber bei weitem noch nicht abgeschlossen. Allein die Kosten für die zusätzlichen Büros und Bedienstete des Bundestages gehen in die Millionen; so stehen jedem Bundestagsabgeordneten pro Monat 21.000 Euro für die Beschäftigung von persönlichen Mitarbeitern zur Verfügung. 

Kaum ein Bürger (Steuerzahler) weiß, daß in vielen Hauptstädten der Welt sich faktisch bis zu sieben (!) deutsche Botschafter tummeln: einer von der Regierung und sechs von den Parteien CDU, CSU, SPD, FDP, Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen. Diese schönen Pöstchen werden über die parteinahen Stiftungen finanziert, die insgesamt rund 600 Millionen Euro aus verschiedenen öffentlichen Töpfen erhalten. Die noch nicht beteiligte AfD hat leider vergessen, daß das A für Alternative steht und nicht für Altpartei.

Peter Streichan, Bonn







Zur Meldung: „Ehrenamtliche Hilfe fast ohne Migrantenanteil“, JF 20/19

Geflüchtete Extremismen

Ein Bekannter von mir, deutscher Arzt syrischer Herkunft, hatte 2015 ehrenamtlich begonnen, sich um syrische Flüchtlinge zu kümmern. Nach wenigen Wochen gab er sein Ehrenamt (Übersetzungen etc.) wieder auf: er war einfach zu entsetzt über den Islamismus und Extremismus dieser Flüchtlinge; er meinte, die Deutschen seien schlicht wahnsinnig, sich derlei Unterschicht ins Land zu holen. Da waren dann die deutschen Helfer wieder unter sich. Der Bekannte fährt übrigens auch jedes Jahr im Urlaub nach Syrien, um seine Verwandten zu besuchen. In weiten Teilen des Landes ist Frieden, auch wenn man das hier nicht wahrhaben will.

Monica Mayer, Erlangen






Zu: „Negativsummenspiel mit lauter Verlierern“ von Erich Weede, JF 19/19

Am Ende vereint: Wilhelm I.

Herr Weede schreibt, es habe nachvollziehbare Gründe für einen harten Frieden gegeben, vor allem auf französischer Seite, wo man sich noch an die Niederlage von 1870/71 erinnerte, als Deutschland und Frankreich alleine gegeneinander kämpften – allerdings gab es damals noch kein vereintes Deutschland. Hier wäre zu ergänzen, daß Frankreich unter Napoleon III. gegenüber Preußen den Krieg erklärt hatte. Er hatte aber nicht damit gerechnet, daß die süddeutschen Staaten dem Norddeutschen Bund und damit Preußen Beistand leisten würden.  In der Folge des Sieges kam es dann zum Zusammenschluß der deutschen Staaten zum Deutschen Reich und der Ausrufung von Wilhelm I. zum deutschen Kaiser am 18. Januar 1871.

Detlef Moll, Waldbröl






Zu: „Helden der Kindheit: alles Nazis“ von Bernd Rademacher, JF 19/19

Walter Moers Werk bedroht

Helden der Kindheit: Hoffentlich findet sich niemand diskriminiert durch das Buch „Das kleine Arschloch“!

Ferdinand Gesell, Grenzach






Zu: „Keine Rückkehr für Terroristen“ von Imad Karim, JF 19/19

Weiter draußen vor der Tür

Auch ich bin strikt gegen die Rückkehr von ehemaligen islamistischen „Gotteskriegern“, die zuvor feige Unschuldige abschlachteten, vergewaltigten, sexuell schändeten oder Homosexuelle von Häusern in den Tod stürzten. Die vielen moslemischen Freunde, die ich während meiner drei beruflichen Jahre in arabischen Ländern als junger Ingenieur als „echte Freunde“ kennenlernte, fordern eine „harte Bestrafung“ der „Allah-Beleidiger“.

Dipl.-Ing. Erwin Chudaska, Leer/Niedersachsen






Zur Meldung: „NRW: Asylbewerber zu Lehrern ausbilden“, JF 18/19

Finale nationale Lösung

Als genügte es nicht, wieviel Aggressivität und Gewalt im Zuge der friedlichen Masseneinwanderung, gepaart mit irrwitziger Willkommenskultur, fahrlässig nach Deutschland geholt wurden, daß Muslime ausländischer Herkunft in der Bundeswehr an der Waffe und zu LKW-Fahrern ausgebildet werden und eine beachtliche Anzahl Migranten in Polizeien, auf Lehrstühlen und in der Politik untergekommen sind, will die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen Asylbewerber zu Lehrkräften ausbilden. 

Wer Bildung und Formung der Jugend aus der Hand gibt, legt die Axt an die Wurzeln des Volkes, löst die Nation auf und macht den Staat kaputt.

Henning Sachs, Kiel-Holtenau






Zu: „Kampfansage an die Kartoffelkultur“ von Thorsten Hinz, JF 18/19

Staatsanwalt, übernehmen sie!

Die Haß- und Hetztiraden der türkischstämmigen Journalistin und Buchautorin Fatma Aydemir und anderer „Mihigru“-Autoren sollten wir uns nicht länger bieten lassen. Wer die deutsche Kultur als eine „Kartoffelkultur“ und „Dreckskulur“ beschimpft, hat hierzulande nichts zu suchen. Diese Mihigrulanten sollten schleunigst in ihre Heimat zurückkehren. Wenn sie weiterhin die ihnen hierzulande gebotenen Privilegien genießen wollen, sollten sie bedenken, daß ihre Aussagen den Straftatbestand der Volksverhetzung erfüllen könnten. Staatsanwalt, bitte übernehmen sie!

Günter Zemella, Schwäbisch Hall






Zu: „‘Es könnte schnell gehen’“, im Gespräch mit Anthony Glees, JF 17/19

Kasperletheater Brexit

Ganz gleich, wann und in welcher Form der Brexit vollzogen wird oder gar zu einem Brexit-Exit gedeihen sollte: Wichtig wäre, daß er von der EU endlich als ernsthafter Schuß gegen ihren Bug wahrgenommen würde – und geradezu erfreulich, sähe sie hieraus ihre Reformbedürftigkeit ein und zöge die nötigen Konsequenzen. Kritik an ihr regt sich ja in allen Parteien, wobei Linke allgemein auf „mehr“ Europa, Rechte hingegen auf „weniger“ Europa drängen. Beide haben recht – es hängt vom Bereich ab, über den gesprochen wird! Die EU-Kritik der AfD darf nicht mit EU-Gegnerschaft und schon gar nicht Europa-Feindlichkeit verwechselt werden!

Hans-Gert Kessler, München






Zu: „‘Verzogener Fratz’“ von Marc Zoellner, JF 17/19

Eher eine positive Figur

Assange ist bei allen persönlichen Fehlern, die er hat und die ich auch erkannt habe, eher eine positive Figur in der kosmopolitischen Medienlandschaft. Er hat sich gegen größere Gegner eingesetzt und letztendlich aufgrund seiner Fehler – nicht seiner Ideale oder seiner Anliegen – verloren. Deshalb ist er nicht von Grund auf schlecht und auch nicht schlechtzumachen. Selbst wenn er hoch verlieren wird, hat er der Erkenntnis über diese Welt und sie zersetzende Kräfte einen großen aufklärerischen Dienst erwiesen. Die US-amerikanische Hinterhofpolitik hat der Welt extreme Mißstände beschert, um es diplomatisch auszudrücken.Berndt Schumacher, 

Neubrandenburg




Für die Allgemeinheit eingesetzt

Herr Assange hat vieles in der Welt aufgedeckt, was andere schon längst hätten tun sollen. Es war richtig, daß er geheime Dokumente, die dem Volk vorenthalten wurden, im Jahr 2016, auch in Zusammenhang mit Hillary Clinton, veröffentlicht hat. Es kann doch nicht sein, daß die Aufdeckung von Informationen für die Allgemeinheit bestraft werden soll. Dies ist einer Demokratie nicht würdig.

Mathias Koester, Stockach