© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 22/19 / 24. Mai 2019

Zitate

„Es gibt Jugendliche, die so sensibel sind, daß man sie sogar mit Mathematikaufgaben kränken kann.“

Norbert Bolz, Medien- und Kommunikationstheoretiker, auf seinem Twitter-Kanal am 17. Mai 2019





„Der Elektroscooter paßt hervorragend in das Narrativ des modernen und dynamischen Großstädters. Solche Erzählungen von Geschwindigkeit, Agilität und Fahrspaß klingen attraktiv, sie erschweren jedoch einen echten Wandel im Stadtverkehr. Mit dem Auto, Fahrrad oder Elektroscooter sind vor allem individualistische Aspekte von Mobilität verbunden: Egal, ob es um Status geht, um physische Potenz, jugendliche Beweglichkeit oder einen gesunden Lebensstil: Das Ich steht im Mittelpunkt.“

Christian Uhle, Berliner Philosoph, im Deutschlandfunk Kultur am 17. Mai 2019





„Bezüglich der deutschen UN-Politik plädiert die AfD weit mehr als alle übrigen Parteien – mit Ausnahme der FDP – für eine proisraelische Linie. (…) CDU/CSU, SPD und Grüne haben sich dem FDP-Vorstoß im Bundestag aus rein taktischen Gründen angeschlossen. Sie hatten Angst, als Antisemiten abgestempelt zu werden. Jürgen Trittin sprach das außerhalb des Plenums aus. Mit 15 anderen Grünen stimmte er gegen die Anti-BDS-Entschließung.“

Michael Wolffsohn, Historiker, über die Verurteilung der antizionistischen  Kampagne „Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen“ (BDS) im Bundestag in der „Welt“ vom 20. Mai 2019





„Wir tun uns mit der Abgrenzung gegenüber Linksextremisten generell schwer. Da heißt es dann schnell: Na ja, die gehen vielleicht manchmal in der Wahl ihrer Mittel etwas zu weit, aber sie sind ja gegen rechts und eigentlich verfolgen sie die richtigen Ziele. Tatsächlich aber geht es im Kern um antidemokratische Politik, die Gewalt als Mittel für legitim hält (...) Der Kampf gegen Rechtsextremismus rechtfertigt aber keinen Linksextremismus.“

Andy Grote, Hamburger SPD-Innensenator, im „Hamburger Abendblatt“ online am 20. Mai 2019





„Die föderale Ordnung wird zunehmend ausgehöhlt. Diese Entwicklung findet schleichend statt. Laut Verfassung müssen die Bundesländer eine Eigenstaatlichkeit besitzen und dürfen nicht nur bloße Verwaltungsprovinzen des Bundes sein. Dieser Kerngehalt des Grundgesetzes fällt sogar unter die ‘Ewigkeitsgarantie’, ist also nicht durch eine Grundgesetzänderung antastbar. In der täglichen Politik wird das aber vielfach als Hindernis gesehen, vor allem im Bildungsbereich, siehe zuletzt beim Digitalpakt.“

Hans-Jürgen Papier, ehemaliger Präsident des Bundesverfassungsgerichts, auf „Handelsblatt“ online am 20. Mai 2019





„Die eigentliche Auseinandersetzung mit AfD und Co. steht den anderen Parteien hierzulande erst noch bevor. Sie werden die populistische Herausforderung ernst nehmen und den Wert der europäischen Zusammenarbeit nicht bloß behaupten, sondern fühlbar und verständlich machen müssen.“

Thomas Kirchner, Journalist, in der „Süddeutschen Zeitung“ vom 21. Mai 2019