© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 22/19 / 24. Mai 2019

Meldungen

Enteignungen für neue Stromtrassen nötig?

FREIBURG. Der Sprecher des wirtschaftsnahen Kronberger Kreises, Lars Feld, hält Enteignungen zur Durchsetzung der Energiewende für gerechtfertigt. Bund und Länder könnten es sich „nicht leisten, so zögerlich wie bisher Genehmigungen für Stromtrassen zu erteilen. Der Staat muß an der einen oder anderen Stelle entschiedener vorgehen, möglicherweise sogar mit Enteignungen“, erklärte der 2011 auf FDP-Vorschlag in den Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung aufgestiegene Freiburger VWL-Professor in der Welt. Die Niedrigzinsen der EZB seien keine Enteignung: „Niemand ist gezwungen, in deutsche Staatsanleihen anzulegen“, so Feld,   „jeder Sparer kann höhere Risiken eingehen und in andere Kapitalanlagen investieren“. Stefan Bielmeier, Chefvolkswirt der genossenschaftlichen DZ Bank, rechnete in seinem Finanzblog hingegen vor, daß die Sparer zwischen 2010 und 2019 etwa 648 Milliarden Euro an Zinseinnahmen verloren hätten. Dem stünden nur 290 Milliarden Euro an Einsparungen bei den Kreditnehmern gegenüber. (fis)

 bielmeiersblog.dzbank.de





USA: Mehr Fachkräfte, weniger Familiennachzug

WASHINGTON. Die USA sollen ein strengeres Zuwanderungsrecht bekommen. Die Zahl der Visa soll aber bei 1,1 Millionen jährlich bleiben. „Die größte Änderung, die wir vornehmen, ist die Erhöhung des Anteils hochqualifizierter Zuwanderer von zwölf auf 57 Prozent“, erklärte Donald Trump bei einer Rede im Garten des Weißen Hauses. In Ländern wie Kanada, Australien und Neuseeland seien es „60 und sogar 70 bis 75 Prozent“. Dies werde die USA „global wettbewerbsfähig machen“. Derzeit kämen 66 Prozent der legalen Einwanderer, „weil sie einen Verwandten in den USA haben. Und es spielt keine Rolle, wer dieser Verwandte ist“, so der US-Präsident. Weitere 21 Prozent würden aus humanitären Gründen oder per Losverfahren mit Länderquoten (Diversity Immigrant/DV-Visa) einwandern. Die Zahl der DV-Visa wurde unter Trump von 115.968 auf 87.610 reduziert. (fis)

 whitehouse.gov/





Zahl der Woche

Auf 100 Euro Bruttolohn zahlten deutsche Arbeitgeber 2018 zusätzlich 27 Euro Lohnnebenkosten. Das lag unter dem EU-Schnitt von 30 Euro. Deutschland lag damit auf Platz 14. Beim Spitzenreiter Schweden wurden 48 Euro, in Malta nur acht Euro Zusatzabgaben fällig. (Quelle: Eurostat)