© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 22/19 / 24. Mai 2019

Meldungen

Überdüngung vermeiden, um Kohlenstoff zu halten

BOCHUM. In Böden sind global 1.500 bis 2.200 Milliarden Tonnen Kohlenstoff gespeichert, davon mehr als die Hälfte in tiefer als 30 Zentimeter unter der Erde liegenden Unterböden. Im Vergleich zu den jährlichen CO2-Emissionen aus der Verbrennung fossiler Stoffe, die zehn Milliarden Tonnen Kohlenstoff betragen, würde nur ein Prozent des Bodenkohlenstoffs, wenn er in die Atmosphäre gelangte, „den Klimawandel extrem anheizen“, warnt Bernd Marschner von der Uni Bochum. Wie das zu verhindern ist, untersucht der Geographieprofessor mit einer von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierten Studiengruppe. Hauptfrage ist, wie sich die Verstoffwechslung des bis zu tausend Jahre alten Kohlenstoffs durch Mikroorganismen vermeiden läßt. Ein erster Schritt wäre, die Überdüngung von Waldböden zu stoppen (Rubin, 2/18). (ck)

 geographie.ruhr-uni-bochum.de





EnBW-Technikvorstand ohne Angst vor Blackout

KARLSRUHE. Hans-Josef Zimmer, Ex-Chef des AKW Philippsburg und seit 2007 Technikvorstand des Stromkonzerns EnBW, glaubt, mit erneuerbaren Energien die Abschaltung der AKWs Philippsburg (2020) und Neckarwestheim (2022) ausgleichen zu können. Bereits 2020 werde EnBW, auch mit Parks in Nord- und Ostsee, 40 Prozent des Strom überwiegend aus Windkraft erzeugen. Ein „Blackout“, den er „noch nie befürchtet“ habe, drohe auch bei Umbau der Versorgungsstruktur nicht. Die deutschen Stromproduzenten und Netzbetreiber verfügten über eine gute Infrastruktur, die mit nur 15 Minuten Stromausfall jährlich Weltspitze sei. Mit Blick auf den Atomausstieg habe ihn allerdings betrübt, wie rasch die Politik bereit gewesen sei, auf unsicherer Faktenbasis „volkswirtschaftliches Vermögen zu vernichten“ (Bild der Wissenschaft, 4/19). (ck)

 enbw.com/





Kolonisierung Sri Lankas durch den Homo sapiens

JENA. Patrick Roberts und Oshan Wedage vom Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte haben Indizien dafür gefunden, daß Menschen bereits vor 45.000 Jahren den Urwald Ceylons kolonisierten (Spektrum der Wissenschaft, 4/19). Das heutige Sri Lanka war damals noch mit Südindien verbunden. Die Natur – dichter Urwald statt ausgedehnter Savannen, kein jagdbares Großwild – habe den Homo sapiens nicht von der Landnahme abgeschreckt. Dafür sprechen Spuren an Knochen von Eichhörnchen und Affen, die in der Fa-Hien-Höhle gefunden wurden. Aus den Tierknochen stellten die Jäger auch Werkzeuge und Waffen her. Neandertaler und Denisova-Menschen hätten sich hingegen nicht in die feuchtwarmen Regionen Asiens vorwagt. (li)

 shh.mpg.de/





Erkenntnis

„Unsere Ergebnisse zeigen, daß chronischer Streß und ein durch kalorienreiche Ernährung angetriebener hoher Insulinspiegel zu einer Art Teufelskreis führen, der zur Folge hat, daß immer mehr gegessen wird.“

Herbert Herzog, Medizinprofessor am australischen Garvan-Institut