© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 23/19 / 31. Mai 2019

Meldungen

Zollstreit: China droht mit der Rohstoff-Waffe

KÖLN. China hat gedroht, als Reaktion auf die ausgeweiteten US-Strafzölle die Exporte von Seltenen Erden nach Nordamerika einzustellen. „Ein Lieferengpaß hätte fatale Wirkungen für die Weltwirtschaft“, warnt Hubertus Bardt, Leiter Wissenschaft des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Diese 17 Spezialmetalle seien unverzichtbar für die meisten Hochtechnologieprodukte. „Gerade leistungsfähige Permanentmagnete, wie sie in Windkraftanlagen und Elektroautos zum Einsatz kommen, werden in Zukunft stärker gefragt sein“, so Bardt. „Schon in der Vergangenheit hat China die Seltenen Erden als politisches Druckmittel eingesetzt und Japan im Streit um die Hoheit über kleinere Inseln mit einem zwischenzeitlichen Lieferboykott belegt.“ Zwar sei der Weltmarktanteil Chinas von 97 auf unter 90 Prozent gesunken und neue Minen in anderen Ländern hätten für mehr Wettbewerb gesorgt. „Dennoch bleibt China als Rohstofflieferant dominant, ein Ausfall wäre kurz- und mittelfristig nicht zu ersetzten. Ein Abbau in Rußland oder Indien sei aufwendiger und bisher oft nicht wirtschaftlich. (fis)

 iwkoeln.de





Von EU-Fördermitteln profitieren West-Firmen

WarsCHAU. Unternehmensministerin Jadwiga Emilewicz sieht die Drohung westlicher Politiker, Polen wegen Verstoßes gegen „EU-Werte“ und der Weigerung, Asyleinwanderer aufzunehmen, künftig Fördergelder zu streichen, gelassen. „Die Demokratie ist in Polen nicht in Gefahr. Wir sind ein sehr stabiles Land mit einer der am schnellsten wachsenden Wirtschaften in der EU“, erklärte die Politikerin von der konservativen Partei Porozumienie (Einigung) im Handelsblatt. Der Infrastrukturausbau in Ostpolen sei nicht nur in polnischem, sondern im EU-Interesse: „Die auszubauenden Wege führen doch auf große Märkte in Rußland, der Ukraine. Und europäische Investoren würden sich gern weiter östlich ansiedeln, wenn die Infrastruktur stimmt“, so Emilewicz. Von jedem Euro aus EU-Fonds, der in osteuropäischen EU-Staaten investiert werde, flössen in Wahrheit „80 Cent zurück zu westeuropäischen Firmen“. (fis)

 www.biznes.gov.pl





Zahl der Woche

Mit 2,1 Prozent lag die Jahresinflationsrate in Deutschland im April um 0,2 Prozentpunkte höher als der EU-Schnitt. Rumänien (4,4 Prozent) und Ungarn (3,9) hatten die höchste Geldentwertung, Kroatien (0,8) sowie Dänemark und Portugal (je 0,9) die niedrigste. (Quelle: Eurostat)