© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 24/19 / 07. Juni 2019

Die AfD muß ihr Verhältnis zur Ökologie klären
Warum nicht das neue Grün?
Volker Kempf

Daß die Junge Alternative (JA) Berlin fordert, die AfD solle sich stärker mit dem Klimawandel und Umweltschutz auseinandersetzen, ist naheliegend. Landessprecher David Eckert hat recht, wenn er sagt, das „Thema Umweltschutz ergänzt sich auch mit dem Schutz der Heimat und der Kultur“. Zu sehr identifiziert die AfD alles, was mit Ökologie zu tun hat, mit den Linksgrünen. Sie muß als politische Vereinigung auch nicht entscheiden, welche Klimatheorie stimmt. Fakt ist aber: Dem CO2-Ausstoß geht ein Ressourcenverbrauch voraus. Dieser ist greifbar. Das Weltklima hingen ist ein Abstraktum.

Jedes ökologische Wundermittel entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als nebenwirkungsreich, sei es die Windindustrie oder die E-Mobilität. Kritik allein genügt aber nicht, der Wille zum Frieden mit der Natur muß ebenfalls glaubhaft rüberkommen. Die Deutschen sind ein naturverliebtes Volk. Das muß eine kleine Volkspartei beachten, aber anders als die Grünen mit rationalen Kriterien verbinden. So wie die SPD bei der Massenzuwanderung die soziale Frage ausblendet, so blenden die Grünen dabei die ökologische Frage aus. Ein geflügeltes AfD-Wort lautet, das neue Rot ist Blau; warum nicht das neue Grün?






Volker Kempf ist Vorsitzender der Herbert-Gruhl-Gesellschaft und AfD-Kommunalpolitiker in Baden-Württemberg.