© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 24/19 / 07. Juni 2019

Meldungen

Ausrüster der weltweiten Industrialisierung

KÖLN. Der Ökonom Hubertus Bardt vertraut weiter auf die Strahlkraft von „Made in Germany“. Die deutsche Industrie sei „gut auf den Weltmärkten präsent und wirtschaftlich sehr erfolgreich. Innovative mittelständische Unternehmen in ihrer Nische prägen das Bild ebenso wie die großen Unternehmen aus der Autoindustrie, dem Maschinenbau“, erklärte der Wissenschaftsleiter des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Daß China 2017 1,3 Millionen Patentanträge stellte und Deutschland nur 176.000, sage „noch nicht viel über die technische und wirtschaftliche Verwertbarkeit“ aus. Die deutsche Industrie sei „der Ausrüster der weltweiten Industrialisierung“. Deshalb profitierte unsere Volkswirtschaft stark vom Wachstum in China. Auch die deutsche Autoindustrie sei dort stark präsent. „Unsere Unternehmen sind in globale Wertschöpfungsketten eingebunden, die insgesamt von dem chinesischen Wohlstand profitieren können“, meinte Bardt. Allerdings müsse die EU „weiter daran arbeiten, China zum Einhalten marktwirtschaftlicher Regeln zu bringen“. Wirtschaftspolitik sei aber eine „nationale Aufgabe. Daß der Ausbau des Hochleistungsinternets in Deutschland so langsam geht, ist unsere eigene Schuld“. (fis)

 www.iwkoeln.de





Deichmann für „öko-soziale Marktwirtschaft“

ESSEN. Der Unternehmer Heinrich Deichmann hat eine „öko-soziale Marktwirtschaft“ verlangt. „Der Ausstoß umweltschädlicher Stoffe wie CO2 muß bepreist werden, so daß der Markt über Wettbewerb entscheidet, welche Alternativen umgesetzt werden“, erklärte der Verwaltungsratschef der Schuhhandelskette Deichmann SE im Handelsblatt. Probleme bereiteten aber „preisbewußte Kunden“: „Wir hatten beispielsweise bei unserer Kinderschuhmarke Elefanten ein ausschließlich aus besonders umweltfreundlichen Materialien hergestelltes Modell im Angebot, das etwas teurer war und wahrscheinlich deshalb kaum Kunden fand“, klagte Deichmann. „Wir können es den Kunden nicht aufzwingen. Aber wir geben auch nicht auf und werden weiter in die Entwicklung investieren.“ (fis)

 www.deichmann.com





Zahl der Woche

Mit im Schnitt 35 Euro pro Stunde lagen die deutschen Arbeitskosten 2018 32 Prozent über dem EU-Schnitt von 26,60 Euro. Deutschland lag damit auf Platz 6. Dänemark hatte mit 44,70 Euro die höchsten Arbeitskosten je geleistete Stunde, Bulgarien mit 5,30 Euro die niedrigsten. (Quelle: Eurostat)