© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 25/19 / 14. Juni 2019

JF-Intern
„Die Jugend ist schlecht“
Moritz Schwarz

Heruntergekommen ist die Jugend (...) sie zeigt keine Bereitschaft zu lernen, ist ablehnend gegen übernommene Werte (...) Das Ende ist nah!“ So oder so ähnlich liest man es bekanntlich auf ältesten Tontafeln aus Mesopotamien und durch die Jahrhunderte bei Sokrates, Plutarch, Melanchthon und anderen, bis hin zu einer DIHK-Studie von 2014.

Doch wie immer ist bei der JF natürlich alles anders. Dafür sorgt zum Beispiel Verlagsnesthäkchen Martje Ahrens, erst Auszubildende, nun Empfangsdame – die allerdings neben Netflix und Youtube auch deutsche Geschichte kennt. Vor allem wenn der Jugendschriftsteller Klaus Kordon sie erzählt. „Es begann mit 11, als ich ‘Das Tagebuch der Anne Frank’ geschenkt bekam.“ Doch – vermutlich entgegen dem pädagogischen Kalkül – waren damit für Klein-Martje keineswegs die historischen Rollen verteilt, alle Fragen beantwortet: „Von da an wollte ich wissen, wie es wirklich war!“ Antworten fand sie bei Kordon, längst ihr Lieblingsautor, dessen zahlreiche Romane von Jugendlichen in allen Epochen deutscher Geschichte erzählen. „So hab’ ich gelernt, nicht, wie heute meist üblich, über frühere Generationen zu richten, sondern sie im Kontext ihrer Zeit zu verstehen.“ – O schöne neue Welt, die solche Bürger hat! (Shakespeare)