© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 26/19 / 21. Juni 2019

Meldungen

Stasi-Gedenkstätte bekommt neuen Direktor

BERLIn. Neuer Direktor der Stiftung Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen soll Helge Heidemeyer werden. Der 1963 in Remscheid geborene Historiker leitete bislang die Abteilung Bildung und Forschung beim Bundesbeauftragten für die Stasiunterlagen. Zuvor war er wissenschaftlicher Leiter der Erinnerungsstätte Notaufnahme Marienfelde. Wie der Stiftungsrat der Gedenkstätte und die Berliner Senatsverwaltung für Kultur am Montag mitteilten, soll er im kommenden Herbst den Direktorenposten in Hohenschönhausen antreten. Die Stelle mußte neu besetzt werden, weil der Rat im September vorigen Jahres dem langjährigen Direktor Hubertus Knabe nach Sexismusvorwürfen gegen seinen Stellvertreter gekündigt hatte (die JF berichtete mehrfach). Kulturstaatsministerin Monika Grütters begrüßte die Entscheidung für Heidemeyer. Sie sei ein „überzeugender Vertrauensbeweis für eine Persönlichkeit, die sich seit vielen Jahren konsequent für die wissenschaftliche Aufarbeitung des DDR-Unrechtsregimes einsetzt“, erklärte die CDU-Politikerin. (tha)





Plädoyer für Abschaffung der Kirchensteuer

BERLIN. Der Herausgeber des katholischen Pur-Magazins, Bernhard Müller, hat eine Abschaffung der Kirchensteuer gefordert. Sie führe dazu, daß es den Kirchen-oberen „nur noch um die jährlichen Millioneneinnahmen und nicht mehr um die Gläubigen“ gehe, schrieb er am 16. Juni in einem Gastkommentar für die Welt am Sonntag. Zwischen den großen Kirchen in Deutschland bestehe heute eine „stabile Ökumene der Finanzen“. Die  evangelische und die katholische Kirche erhielten pro Jahr jeweils etwa sechs Milliarden Euro an Kirchensteuergeldern, die der Staat „sozusagen als Inkassobüro“ für sie einziehe. Für evangelische und katholische Christen sei in diesem System „nicht mehr die Taufe, sondern die Kirchensteuer zum entscheidenden Kriterium ihrer Mitgliedschaft geworden“. Das sei vergleichbar mit dem Ablaßhandel im Mittelalter. Die begründeten Stimmen gegen „die hartherzige Praxis kirchlichen Geldeintreibens“ würden immer lauter. So habe der katholische Bischof von Eichstätt, Gregor Maria Hanke, im Frühjahr zum Hinterfragen der Kirchensteuer aufgerufen. Den früheren ZDF-Moderator und EKD-Synodalen Peter Hahne zitierte Müller mit der Aussage: „Geld erstickt alles in der Kirche. Volle Konten und leere Kirchen, das ist doch ein wahnsinniger Widerspruch.“ (idea /JF)





Sprachpranger

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