© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 26/19 / 21. Juni 2019

Meldungen

Töten männlicher Küken bleibt erlaubt – vorerst

LEIPZIG. Das Bundesverwaltungsgericht hat vergangenen Donnerstag das massenhafte Töten männlicher Küken als rechtmäßig bestätigt. Dies solle jedoch nur so lange gelten, bis Alternativen gefunden werden. 45 Millionen männliche Küken werden in Deutschland jährlich getötet, weil sie weniger Fleisch geben als Hennen und keine Eier legen. Das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts entlaste die Mastbetriebe vorerst von der teuren Aufzucht männlicher Küken und stellt das Tierschutzgesetz zurück. Eine mögliche für das Gericht vertretbare Alternative im Sinne des Tierschutzes sei die Förderung der Forschung zum Ermitteln des Geschlechtes bereits im Ei. Die Eier mit männlichen Küken könnten so vor dem Schlüpfen aussortiert werden. So ließe sich das Tierschutzgesetz umgehen, das besagt, daß niemand einem Tier „ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden“ zufügen darf. (EK)

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Rebsorte Savagnin blanc ist mehr als 900 Jahre alt

KOPENHAGEN. Die Rebsorte des Savagnin blanc wird seit 900 Jahren mit unveränderter DNS kultiviert. Das haben Wissenschaftler der Universität Kopenhagen in der Fachzeitschrift Nature Plants belegt. In der Nähe von Orléans fanden Forscher einen Traubenkern aus der Zeit von 1100 nach Christus. Dieser stimmte genetisch mit heutigem Savagnin blanc überein. Die Forscher analysierten das genetische Material aus den Kernen von 28 Weintrauben, welche aus archäologischen Fundstätten der Eisenzeit, des Römischen Reichs und des Mittelalters in Frankreich stammen. Die Studie ergab, die Traubenkerne sind Samen von domestizierten Rebsorten vornehmlich aus Westeuropa. Kein Kern stammte von einer wilden Rebsorte ab. (RLS)

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Klimawandel könnte Malariagefahr verringern

BRAUNSCHWEIG. Angela Kämper weist in der Geographischen Rundschau (4/2019) darauf hin, daß die meisten Wissenschaftler die Gefahr einer Malaria-Ausweitung nach Europa durch den Klimawandel bestreiten. UN-Gesundheitsexperten hatten einen Zusammenhang nahegelegt. Deren Argument lautete, da die Mücken temperatur- und feuchtigkeitsempfindlich sind, könnte der Klimawandel ihre Ausbreitung fördern. Kämper widerspricht dem. Durch zunehmende Trockenheit könnte die Mückeninfektion in Afrika auf bestimmte Jahreszeiten begrenzt werden. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO sterben jährlich fast eine Million Menschen an Malaria, hauptsächlich in Afrika und Asien. Die Erreger dieser Tropenkrankheit werden durch Stechmücken der Gattung Anopheles übertragen. (ft)





Erkenntnis

„Selbst mit einer noch so großen Geldmenge wäre es unmöglich, jene Rohstoffe zu kaufen, die nötig wären, um auch nur 20 Prozent der Autos auf Elektroantriebe umzustellen. Nickel, Kobalt, Lithium und so weiter gibt einfach nicht genug.“

Andreas Tögel, Wiener Kaufmann