© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 27/19 / 28. Juni 2019

CD-Kritik: Astral Doors – Worship Or Die
Gesangszwilling
Thorsten Thaler

Nein, Tote singen nicht. Auch der 2010 verstorbene Ronnie James Dio macht von diesem Naturgesetz keine Ausnahme. Der Hardrock- und Heavy-Metal-Sänger (Rainbow, Black Sabbath, Dio, Heaven and Hell) galt als einer der einflußreichsten seines Genres, zahlreiche Musiker sahen in ihm eine Quelle der Inspiration, für viele war er  die „Stimme des Metal“ schlechthin.

Wer Dios Gesang im Ohr hat und nun das neue Album der schwedischen Band Astral Doors hört, ist erst mal perplex. Das ist völlig unmöglich! Nils Patrik Johansson erweist sich einmal mehr als Gesangszwilling von Ronnie James Dio. Schon der Opener „Night Of The Hunter“ erinnert an beste Rainbow-Markenzeichen. Und die elf folgenden Songs stehen dem in nichts nach.

„Worship Or Die“ ist das neunte Album von Astral Doors. 2003 gegründet, wandelt die Band um Sänger Johansson, Gitarrist Joachim Nordlund und Schlagzeuger Johan Lindstedt musikalisch seit jeher in den Spurrillen von Rock- und Metalgiganten der 1970er Jahre wie Black Sabbath mit Ozzy am Mikrofon, Deep Purple und eben Rainbow/Dio. Unverkennbar sind auch Einflüsse von Power-Metal-Bands wie Hammerfall und Sabaton. Im Vergleich zu seinem Vorgänger „Black Eyed Children“ (JF 19/17) haben die Nordmänner für das neue Album nun noch einmal die Melodieschraube kräftig angezogen.

Astral Doors Worship Or Die Metalville 2019  www.astraldoors.com