© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 29/19 / 12. Juli 2019

Zitate

„Frau Rackete folgte einem klaren ethischen Imperativ: Ertrinkende muß man retten, ohne Wenn und Aber. Das paßt auch sehr gut mit dem Evangelium zusammen. Wer wie die Kapitänin ein Menschenleben rettet, steht in der Nachfolge Jesu.“

Stefan Heße, Hamburger Erzbischof, auf katholisch.de am 4. Juli 2019





„Der häßliche Deutsche trägt nicht mehr Stahlhelm und Wehrmachtsuniform. Er hält stattdessen in allen Lebenslagen eine gesinnungsethische Lektion bereit. “

Eric Gujer, Chefredakteur der „Neuen Zürcher Zeitung“, in seinem Newsletter „Der andere Blick“ am 5. Juli 2019





„Recht gilt nur so lange, bis ein deutscher TV-Fritze wie Jan Böhmermann, eine deutsche Nicht-Regierungsorganisation oder die gesamte deutsche Öffentlichkeit eine höher stehende Moral definieren.“

Jörg Thadeus, Journalist und Schriftsteller, in der „Berliner Morgenpost“ online am 6. Juli 2019





„Es muß stehen bleiben, was erlaubt ist, und es muß gelöscht werden, was verboten ist. Und wer Verbotenes schreibt, muß bestraft werden. Alle anderen müssen sich äußern dürfen. Die Entscheidung, wer in welche Kategorie fällt, müssen im Zweifelsfall Richter treffen. Bleibt die Hoffnung, daß die Aufstockung in Hessen nur der erste Schritt ist. Geht es weiter in diese Richtung, könnte der Staat die Regulierung des öffentlichen Raums von Facebook und anderen Plattformen zurückerobern. Es wäre im Sinne seiner Bürger.“

Johannes Boie, Chefredakteur, in der „Welt am Sonntag“ vom 7. Juli 2019





„Kramp-Karrenbauer erinnert an jenen Künstler im Zirkus, der Teller auf dünnen Stangen balanciert. Der muß ständig vor dem alles tragenden Balken auf und ab laufen und diejenige Stange stärker schwingen lassen, von deren Spitze ein Teller herabzufallen droht. Günstigenfalls ist am Ende nichts passiert, ist von links bis rechts und in der Mitte kein Teller herabgefallen und zerbrochen. Doch letztlich ist es Hochgeschwindigkeitstreten auf der Stelle. Statt einer Richtung gibt es rasantes Hin und Her.“

Eckart Lohse, Redakteur, in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vom 9. Juli 2019





„Deutsche Helfer finden es unerträglich, daß immer noch Flüchtlinge im Mittelmeer ertrinken. Sie beklagen das nicht nur, sie unternehmen etwas zur Rettung. Sie finden beträchtliche Unterstützung in der deutschen Gesellschaft. (...) Doch die meisten anderen Länder der EU scheinen diese positive Sicht nicht zu teilen, das ist die andere Seite. In Italien verschafft der Konflikt mit ‘Sea Watch’ dem rechtspopulistischen Innenminister Matteo Salvini wachsende Popularität. Auch anderswo wächst der Rückhalt für eine härtere Linie in Migrationsfragen. In Polen und Ungarn sowieso, aber auch in Dänemark und in Spanien unter formal sozialdemokratischen Regierungen. Wo überhaupt hat Deutschland Verbündete für einen weicheren Kurs?“

Christoph von Marschall, Korrespondent, im „Tagesspiegel“ online am 9. Juli 2019