© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 29/19 / 12. Juli 2019

Meldungen

Entwicklungsminister fordert Flüchtlingshilfe 

BERLIN. Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat die neue EU-Kommission aufgefordert, den Flüchtlingen in libyschen Camps sofort zu helfen. „Wir dürfen keinen Tag länger abwarten“, sagte er der Neuen Osna­brücker Zeitung. Notwendig sei eine gemeinsame humanitäre Initiative von Europa und den Vereinten Nationen. Die Menschen in den dortigen Elendslagern hätten die Wahl, in den Camps durch Gewalt oder Hunger zu sterben, auf dem Rückweg in der Wüste zu verdursten oder im Mittelmeer zu ertrinken, sagte Müller. (mp)

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US-Forderung: Merkel schickt keine Soldaten

Berlin. Die Bundesregierung hat der US-Forderung nach deutschen Bodentruppen in Syrien eine Absage erteilt. Deutschland wolle aber seine bisherigen militärischen Beiträge zur Anti-IS-Koalition im Irak fortführen, erklärte Regierungssprecher Steffen Seibert. Dazu zählen „Tornado“-Aufklärungsflugzeuge, ein Tankflugzeug und die Ausbildung kurdischer Peschmergakämpfer. Eigentlich soll der Einsatz am 31. Oktober auslaufen. Zuvor hatten Teile der Unione bereits skeptisch auf die Forderung aus Washington reagiert. SPD, Grüne, FDP und Linkspartei lehnen eine Syrienmission kategorisch ab. Der US-Sonderbeauftragte für Syrien und die Anti-IS-Koalition, James Jeffrey, hatte Berlin aufgefordert, die von Kurden angeführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) im Nordosten Syriens mit Ausbildern, Logistikern und technischen Hilfskräften der Bundeswehr zu unterstützen. „Wir wollen von Deutschland Bodentruppen, um unsere Soldaten teilweise zu ersetzen“, sagte er der Welt am Sonntag. Die Vereinigten Staaten wollen den Großteil ihrer 2.000 Soldaten abziehen. 400 US-Soldaten sollen im Land bleiben, um die Kurdengebiete zu sichern. Im März waren die letzten vom IS kontrollierten Gebiete erobert worden. (gb)





Erdogan plant Trennung der Geschlechter an Unis 

Ankara. Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat den Türkischen Hochschulrat aufgefordert, Schritte zu unternehmen, um die Geschlechtertrennung an türkischen Universitäten zu proben, berichtet die Deutsche Welle. Beim G20-Gipfel in Japan war er Gast einer Frauenuniversität. Dort hatte er bei einer Rede das japanische Bildungssystem für seine Geschlechtertrennung gelobt. Die etwa 80 Frauen-Universitäten Japans seien „eine sehr wichtige Sache“, erklärte er. Er könne sich ähnliche Schritte auch in der Türkei vorstellen. Während Feministinnen dies als Ausweitung der Ungleichheit kritisierten, begrüßten türkische Professoren den Vorschlag. „Türkische Frauen sollten moderner gebildet sein.“ (mp)