© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 30-31/19 / 19. Juli / 26. Juli 2019

Meldungen

Studie: Islam für Mehrheit bedrohlich

GÜTERSLOH. 52 Prozent aller Deutschen nehmen den Islam als bedrohlich wahr. Das geht aus der am 11. Juli in Gütersloh veröffentlichten Studie „Weltanschauliche Vielfalt und Demokratie“ der Bertelsmann-Stiftung hervor. Demzufolge sind 87 Prozent der Deutschen offen gegenüber anderen Weltanschauungen. Etwa 70 Prozent sprechen anderen Religionen auch einen Wahrheitsgehalt zu. Doch nur knapp jeder zweite in Deutschland meint, daß religiöse Vielfalt die Gesellschaft bereichert. Mit Blick auf den Islam sinkt dieser Anteil noch einmal: 36 Prozent der Bevölkerung betrachten den Islam als Bereicherung. In den neuen Bundesländern ist dieser Wert noch niedriger (29 Prozent). Christentum, Judentum, Hinduismus und Buddhismus werden hingegen von einer Mehrheit als bereichernd empfunden.Dazu sagte die Religionsexpertin der Stiftung, Yasemin El-Menouar: „Offenbar sehen viele Menschen den Islam derzeit weniger als Religion, sondern vor allem als politische Ideologie an und nehmen ihn deswegen von der religiösen Toleranz aus.“ Hierzu hätten die gesellschaftlichen Debatten und Medienberichte der vergangenen Jahre beigetragen, die den Islam häufig in einen negativen Zusammenhang rückten. Wichtig ist es nach ihren Worten, die Islam-skepsis nicht mit Islamfeindlichkeit gleichzusetzen. El-Menouar: „Viele Menschen äußern mit Blick auf den Islam Vorbehalte, leiten daraus aber keine politischen Forderungen oder antidemokratische Sichtweisen ab.“ Nur eine Minderheit der Bürger zeige eine islamfeindliche Sicht und fordere etwa, die Zuwanderung von Muslimen zu unterbinden. Insgesamt habe die islamfeindliche Einstellung in Deutschland abgenommen. Nach dem Religionsmonitor der Bertelsmann-Stiftung lag der Wert 2017 bei 20 Prozent, 2019 bei 13 Prozent. In Deutschland leben den Autoren der Studie zufolge rund fünf Millionen Muslime. (idea/JF)





Künstlernachlässe als Kulturgut schützen  

BERLIN. Die Nachlässe von regional wichtigen Künstlern sollten als Kulturgut anerkannt und geschützt werden. Dafür haben sich die Kulturstiftung der Länder und der Bundesverband Künstlernachlässe am Montag in Berlin ausgesprochen. „Nicht jeder Künstler bekommt sein eigenes Museum und nicht jeder Nachlaß kann in eine Museumssammlung übergehen. Wir müssen Erben die dringend benötigte Unterstützung bieten und Hilfestellungen für Künstler schaffen, damit diese im besten Fall ihr Werk schon zu Lebzeiten systematisch erfassen und digitalisieren können“, erklärte Markus Hilgert, Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder. Nötig sei dafür eine stärkere Förderung durch öffentliche Gelder, betonte Hilgert. (tha)

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