© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 32/19 / 02. August 2019

Nach Bluttat im Frankfurter Hauptbahnhof
Wieder nur fromme Sprüche
Hans-Hermann Gockel

Verbiegen. Verdrängen. Vertuschen. Verschweigen. Auch nach der fürchterlichen Bluttat im Frankfurter Hauptbahnhof bleiben viele linksgrün dominierte Medien, angeführt von den Meinungsgouvernanten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, bei ihrem bewährten Muster. Der Mörder des kleinen Jungen: ein verwirrter Einzeltäter. Daß der Mann aus Eritrea stammt: darf keine Rolle spielen. Das Verbrechen: kein Indiz für eine überproportionale Gewalt von Migranten. Daß der öffentliche Raum immer unsicherer wird: keinesfalls bewiesen. Das wachsende Angstgefühl der Bürger: alles nur Einbildung.

Flankiert wird die mediale Gehirnwäsche einmal mehr durch fromme Sprüche aus der Politik. Philipp Amthor, Mitglied des Innenausschusses im Bundestag, empfiehlt „aufenthalts-beendende Maßnahmen zu prüfen“. Er könnte genausogut mit Wattebällchen werfen. Bundesinnenminister Horst Seehofer hat darin reichlich Erfahrung. Selbstverständlich haben auch die Grünen einen passenden Rat: „Wenn sich alle an die Regeln halten, reichen die Maßnahmen für eine sichere Benutzung der Bahnsteige aus.“ Die berühmte Forderung nach der „Armlänge Abstand“, entstanden nach der Kölner Silvesternacht, läßt grüßen. Wie lange will man uns Bürger eigentlich noch für dumm verkaufen?






Hans-Hermann Gockel war Nachrichtenmoderator bei Sat.1 und N24.